Komplett-Chillout in Olympos

Olympos eilt der Ruf voraus, der Himmel auf Erden für Backpacker zu sein. Neben Baumhäusern und Hütten stehen inzwischen zwar auch die ersten schickeren Hotels, trotzdem fühlt sich hier alles seeeehr entspannt an.



 



 

Wie ich an meinem letzten Abend in Kabak schon geahnt hatte, war meine Wanderlust fürs erste gestillt und so setzte ich mich am folgenden Tag in den Bus zurück nach Fethiye, wo ja mein Gepäck noch im Guesthouse stand. Länger als eine Nacht wollte ich dort aber nicht mehr verweilen, die Stadt und ich wurden irgendwie nicht so recht warm miteinander, zu viele Touri-Shops und kein guter Ort, um Leute kennen zu lernen.

So landete ich abends auf dem Fischmarkt, wo man sich an einem der vielen Verkaufsstände einen frischen Fisch kauft und ihn dann in einem der umliegenden Restaurants zubereiten lässt. Nun saß ich allein und ein wenig einsam an meinem Tisch, diese Momente sind wohl der Preis für die absolute Freiheit des Alleinreisens. Als das Restaurant voller und voller wurde, platzierte die Kellnerin kurzerhand ein australisches Paar an meinem Tisch. Wir kamen recht schnell ins Gespräch, die beiden waren total nett und superunterhaltsam, so wurde es für mich noch ein richtig lustiges Abendessen. Diese Momente, die manchmal ganz unerwartet kommen, sind wiederum sind die positive Seite des Alleinreisens.

Ich teilte meinen 6er Dorm im Guesthouse mit 4 Australiern und als ich schlafen ging war noch keiner von ihnen zu Hause. Als sie schließlich herein stolperten, waren sie so besoffen, dass sie ihr Bett kaum fanden. Als sie es gefunden hatten, fing einer plötzlich an über die Reling auf den Boden zu kotzen. Ich blaffte ihn an, dass er dazu doch bitte aufs Klo gehen solle, aber dazu war er nicht mehr in der Lage. Er lallte noch, dass er morgen alles weg machen würde, dann kotzte er lautstark weiter. Ich stopfte mir Ohropax in die Ohren und versuchte die Kotzorgie, die sich so eine Stunde hinzog, zu ignorieren, so gut es ging.

Definitiv Zeit weiter zu ziehen, so setzte ich mich gestern in den Bus nach Olympos. Ich hatte viel Gutes über den Ort gehört, der mal eine Art Hippie-Ort am Strand war, nun etwas touristischer geworden ist, aber immer noch superentspannt und travellerfreundlich. Ich nahm mir ein Bett im 6er Dorm bei Bayran’s Treehouses, eines Holzhütten-Unterkunft in Strandnähe. Ich bezahle hier nur 35 Lira (12,50 Euro) pro Nacht inklusive Frühstück und fettem Abendessen. Tagsüber reicht mir ein kleiner Snack, so kann ich hier für wenig Geld ein wenig hängen bleiben. Nach der recht schnellen Travellei in den letzten zwei Monaten brauche ich mal eine Weile Chillout, Olympos scheint mir der richtige Ort hierfür zu sein.

Für den Weg zum Strand hat man sich hier etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Weil zwischen dem Meer und den Unterkünften ein paar Ruinen stehen, hat man einfach mal den gesamten Streifen zum historischen Ort erklärt und kassiert 5 Lira (1,80 Euro) Eintritt dafür. Es gibt keine Möglichkeit den Strand zu erreichen, ohne da hindurch zu müssen und so zahlt jeder, der zum Wasser will, Eintritt für die Ruinen, die er eigentlich gar nicht sehen will. Zum Glück gibt es einer 10er Karte für 7,50 Lira (2,70 Euro), so dass das Vergnügen bezahlbar bleibt, trotzdem bleibt das ein ganz schön frecher, aber sicher lukrativer, Schachzug.

Den gestrigen Abend verbrachte ich mit Bierchen, einem Chilenen und einem australischen Päärchen, die auch wieder superlustig waren. Die Südküste der Türkei ist voll von Australiern, vielleicht reisen sie grundsätzlich in Küstennähe, weil sie es von ihrem Kontinent so gewohnt sind. :) Auf jeden Fall sind die meisten von denen, die ich getroffen habe, ziemlich cool drauf, ich werde in den nächsten Tagen hier sicher noch ein paar mehr kennen lernen.

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