Schächten – ein blutiges Schlachtritual

Schächten ist ein äußerst blutiges Schlachtritual, mit dem zum islamischen Opferfest ein Tier geschlachtet werden muss. Vor einer Fleischerei konnte ich davon ein Video drehen.

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Im Moment ist gerade der dritte Tag des Opferfestes, das höchste islamische Fest, vom Stellenwert her vergleichbar mit Weihnachten in der christlichen Welt. Insgesamt dauert es vier Tage lang, allerdings bekomme ich draußen nicht all zu viel davon mit, bis auf die geschlossenen Läden und ein paar Kiddies, die ab und zu mal einen Böller anzünden. Ich hatte eigentlich etwas mehr Festlichkeit erwartet, aber es scheint, als würde sich der Großteil der Feierlichkeiten in der Familie abspielen. Verwandte besuchen, in die Moschee gehen, viel essen, eben ein wenig wie Weihnachten bei uns.

Schächten eines Schafs – eine blutige Angelegenheit

Wenn die Familie es sich leisten kann, ist es Pflicht, zum Opferfest ein Tier zu opfern. Es muss rituell durch Schächten geschlachtet werden, üblicherweise ist es ein Schaf. Dieses wird dann zusammen mit der Familie gegessen, ein Teil des Fleisches muss aber auch unter Bedürftigen verteilt werden. Durch das Schächten gilt das Fleisch als „halal“, was so viel wie „erlaubt“ heißt. Dabei wird dem Schaf ohne Betäubung die Kehle durchgeschnitten, eine äußerst blutige Angelegenheit.

Ich hatte gestern Gelegenheit eine Fleischerei zu besuchen, vor der Schafe verkauft rituell geschlachtet wurden. Hin und wieder kamen syrische Flüchtlinge vorbei und bekamen von den eher wohlhabenden Käufern tatsächlich einen Teil des Fleisches ab. Das Schächten wirkt auf jeden Fall ziemlich barbarisch, allerdings scheint mir das industrielle Massenschlachten in der westlichen Fleischproduktion auch keinen Deut besser zu sein. Nachdem ich das dritte Schaf über den Jordan gehen sehen habe, reichte es mir dann aber wirklich. Die Tiere strampelten teilweise noch, als ihnen der Kopf schon abgetrennt war und sie zerlegt wurden. Gewöhnen konnte ich mich an den Anblick auf jeden Fall nicht.