Reisepläne einmal durchgeschüttelt: Ich habe mir Flugzeuge wieder erlaubt, doch Indien ist in weite Ferne gerückt. Stattdessen werde ich werde in vier Tagen in einem anderen Himalayaland aufschlagen.
Pakistan nicht möglich, Tibet zu kalt
Vor meiner Reise hatte ich den Landweg durch Pakistan ausgeschlossen, da er mir zu gefährlich erschien. Diese Variante wäre auf jeden Fall nicht so ganz ohne, aber jetzt, wo die Grenze nicht mehr weit ist, würde ich es vielleicht sogar trotzdem machen. Es spielt aber eigentlich gar keine Rolle, ob ich es machen würde oder nicht, denn im Ausland kann man kein Visum für Pakistan beantragen. Die Nordroute über Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan und Tibet ist mir im Winter definitiv zu kalt und Afghanistan ist auch keine Option.
Bliebe nur noch die Möglichkeit, vom Iran mit der Fähre nach Dubai oder in den Oman zu fahren und dort zu versuchen einen Platz auf einem Frachtschiff nach Indien zu bekommen. Ich habe versucht ein paar Informationen zu dieser Möglichkeit zu bekommen. Dabei wurde mir klar, dass es ein langwieriges und vor allem sehr kostspieliges Unterfangen werden würde, ohne dass klar ist, dass es am Ende von Erfolg gekrönt sein würde. So habe nun beschlossen per Flugzeug nach Indien weiter zu reisen.
Alptraum: Indien Visum in Teheran
Dem stand nur noch im Wege, dass ich mir das Indien Visum in Teheran besorgen musste, was ich gestern auf der indischen Botschaft tun wollte. Ich kam aber nicht mal dazu, den Antrag dafür abzugeben, denn das funktioniert dort so:
Man geht zur Botschaft, vor der sich schon eine halbe Stunde vor Öffnung eine Menschentraube gesammelt hat. Nachem sich die Türen öffnen und man erfolglos versucht hat, eine Wartenummer am Automaten zu bekommen, stellt man fest, dass dieser wohl schon seit dem Mittelalter nicht mehr funktioniert und man jemanden anquatschen muss, der einem dann eine Nummer in die Hand drückt.
Zwei Stunden später schließt die Botschaft wieder, ohne dass man aufgerufen wurde. Nun tauscht man seine Wartenummer gegen den Platz auf einer Liste, der einem dann am nächsten Tag zur einer etwas besseren Wartenummer verhilft. Dieses Spiel dauert mehrere Tage an, nach ungefähr fünf Tagen ist man in der Hierarchie eventuell so weit nach oben gerutscht, dass man seinen Antrag abgeben darf. Dann dauert es nochmal mindestens eine Woche, manchmal auch mehrere, bis das Visum ausgestellt ist.
Noch 4 Tage bis Nepal
Die Aussicht, die indische Botschaft wochenlang belagern zu müssen, fand ich nicht wirklich berauschend. Das nördlich von Indien gelegene Nepal stellt Visa-on-arrival direkt am Flughafen aus. So fiel die Entscheidung nicht schwer, lieber dorthin zu fliegen und es da auf der indischen Botschaft nochmal mit dem Visum für Indien zu probieren. Ich buchte gestern Abend kurzerhand für 200 Euro den Flug nach Kathmandu, in vier Tagen ist Abflug.
Vorher schaue ich aber noch in Ahvaz im Südwesten des Iran vorbei. Meine Tante ist mit einem Iraner verheiratet, dessen Familie in Ahvaz lebt, die werde ich für einige Tage besuchen. Und wo ich mein Flugverbot nun schon mal gebrochen habe, verzichte ich gerne auf die 14stündige Busfahrt dorthin und sitze stattdessen gerade im Flugzeug.
Mein lieber Großer,
ich gratuliere dir ganz ganz dolle zu deinem Geburtstag und wünsche dir, dass du gesund und munter bleibst und das dir all das begegnet, was dein Herz froh macht. Deine Mutti