Die Preise in Indien und Reisekosten sind günstig. Wenn man will oder muss, kann man fast kostenlos durch den Tag kommen. Ich habe mal eine kleine Liste meiner heutigen Tagesausgaben zusammengestellt.
- 32 Rp (0,46 €): warmes Frühstück am Straßenstand
- 30 Rp (0,43 €): zwei Liter Wasser
- 25 Rp (0,36 €): zwei innerstädtische Autorikscha Fahrten
- 12 Rp (0,17 €): innerstädtische Busfahrt
- 35 Rp (0,50 €): Warmer Mittagssnack plus Kuchen und Nachtisch
- 5 Rp (0,07 €): Tee
- 25 Rp (0,36 €): Eis am Stiel
- 50 Rp (0,71 €): Friseurbesuch
- 40 Rp (0,57 €): All-you-an-eat vegetarischer Thali (Reisteller)
Macht also 254 Rupien (3,63 €) Gesamtkosten, inklusive Friseurbesuch!
Kehrseite der günstigen Preise in Indien
Dabei sollte man allerdings nie vergessen, dass die Kehrseite der günstigen Preise in Indien ein Lohnniveau ist, bei dem ein Arbeiter durchschnittlich etwa 90 Euro im Monat verdient, die am geringsten verdienenden nicht mal das, sondern nur 30 Euro. Für mich ist Indien aber definitiv das Land mit den geringsten Reisekosten und Preisen, das ich bisher besucht habe.

Ach ja, abgesehen vom Geld sparen habe ich mir heute auch noch Bhubaneswar ein wenig angeschaut. Die Stadt hat eine extrem hohe Tempeldichte, den einen oder anderen davon habe ich heute besucht. Auf einem Ausflug zu den Udayagiri und Khandagiri Caves habe ich einen jungen Inder kennen gelernt, der dort heimlich seine Freundin traf und mir vorstellte.
„Liebe und solchen Sachen“
Sein Vater hält nichts von „Liebe und solchen Sachen“ und hat eine arrangierte Ehe für seinen Sohn vorgesehen, deshalb erzählt ihm dieser nichts von seiner Beziehung. Diese Geschichte habe ich nun schon einige Male gehört, aber noch nie jemanden getroffen, der auch nur auf die Idee kam, dagegen zu rebellieren. Die Familie steht in Indien einfach über allem.


Später am Nachmittag schaute ich noch auf einem Markt vorbei, zu dem die Stammesbevölkerung aus dem ganzen Bundesstaat anreist, um dort ihre Waren zu verkaufen. Ich lernte dort ein Mädel aus einer Stammesfamilie kennen, die für indische Verhältnisse erstaunlich kommunikativ gegenüber mir als fremdem Mann war, sie hat sich sogar meine Telefonnummer geben lassen. Ich werde sie aber wohl nicht wieder sehen, denn ich habe schon mein Ticket für den Nachtzug nach Kolkata in der Tasche.
Dieses Ticket ist das einzige teure Vergnügen, das ich mir heute gegönnt habe, 690 Rupien (9,85 €) für 8 Stunden Fahrt im klimtisierten Schlafwagen. Ohne Klimaanlage wäre es auch für weniger als die Hälfte gegangen, aber auf die schalldichten Fenster und viel weicheren Betten im klimatisierten Abteil wollte ich nicht verzichten.