In Umea, 600 Kilometer nördlich von Stockholm, finde ich das Licht einfach total surreal: Tagsüber gibt es stundenlang goldgelbe Abendsonne und nachts wird es einfach nicht dunkel.


Mit dem Laptop im schwedischen Wintergarten
Airbnb ist schon irgendwie genial. Für 26 Euro pro Nacht wohne ich hier in einer superschicken Wohnung mit Wasserblick, habe ein eigenes Zimmer und kann mir in der Küche selbst essen kochen, was bei den schwedischen Restaurantpreisen ein Segen ist. Für 26 Euro hätte ich sonst gerade so ein Bett im 10er Dorm im Hostel bekommen. Gustav und Nayanne sind supernett und ich finde es zehnmal interessanter, mitten im schwedischen Leben zu wohnen als in irgendeinem langweiligen Hotelzimmer. Mein Lieblingsplatz ist der Wintergarten dieser Wohnung, dort mit dem Laptop auf dem Sofa zu sitzen und raus auf den Fluss zu gucken ist einfach nur himmlisch.

Es wird einfach nicht dunkel in Umea
Die letzten 3 Tage habe ich von hier aus gearbeitet. Es ist irgendwie ein abgefahrenes Gefühl morgens den Laptop aufzuklappen, weiter an der Sache zu programmieren, die ich letzte Woche in Berlin angefangen habe, aber dabei knapp unter dem Polarkreis zu sitzen. Dass ich nun so weit im Norden bin, macht sich lichttechnisch auch ziemlich bemerkbar. War ich in Stockholm schon begeistert, als um 1 Uhr nachts noch ein heller Schein am Horizont zu sehen war, konnte ich hier erleben, dass es einfach überhaupt nicht dunkel wird.


Die Sonne verschwindet zwar hinter dem Horizont, aber nur so wenig, dass es zumindest so halbhell bleibt, wie in Deutschland in den frühen Morgenstunden. Tagsüber steht die Sonne dafür schon mittags recht tief und wandert dann so langsam Richtung Horizont, dass es stundenlang goldgelbe Abendsonne gibt. Dieses ganze Lichtspiel wirkt irgendwie total surreal auf mich, jetzt will ich noch mehr davon.
Mit dem Volvo über den Polarkreis
Morgen früh hole ich in Umea den Volvo ab, den ich mir für 4 Tage gemietet habe und fahre weiter Richtung Norden. Wo der Polarkreis nun schonmal in greifbarer Nähe ist, will ich ihn auf jeden Fall überqueren und dann noch weiter, so weit hoch wie ich es schaffe. Ich bin zwar ungefähr eine Woche zu spät, um Tage komplett ohne Sonnenuntergang zu erleben, aber es wird trotzdem nachts nochmal ein ganzes Stück heller bleiben als in Umea.