Tschüss Winter, hallo Mittelamerika. Die nächsten Monate werde ich hier verbringen, der erste davon führte mich durch Panama.
Als ich vor 4 Jahren nach einer Tour mit Johannes durch Venezuela und Kolumbien das erste Mal Panama City betrat, war ich von der Stadt ziemlich geflasht. Nach entbehrungsreichen Reisewochen waren kapitalistische Konsumfreuden ein wahrer Segen. Diesmal blieb der Effekt aus. So geht es mir meistens, wenn ich von Berlin aus in einer anderen Großstadt ankomme: Ich will so schnell wie möglich raus in chilligere Gefilde.
Karibikinseln und eine Menstruationsparty
Die fand ich dann auch auf den karibischen San Blas Inseln. Ich verbrachte 4 Tage auf „Inas Island“, hauptsächlich in der Hängematte, mit einem kalten Balboa im Meer, auf dem Beachvolleyballfeld und beim Essen. Eigentlich hatte ich nur eine Nacht auf der Insel geplant, aber es war so schön dort, dass ich einfach nicht mehr weg wollte. Die Insel ist so klein, dass man sie in 5 Minuten einmal komplett umrunden kann und es gibt dort nicht viel mehr als ein paar Bambushütten und Palmen. Kein Internet, keine Disco, kein Stress, himmlisch.
An einem Nachmittag wurden wir auf die Nachbarinsel zu einer Menstruationsparty eingeladen. Irgendein Mädchen aus dem Dorf hatte wohl das erste Mal ihre Tage bekommen, was Grund genug war, auf der Insel eine 4 Tage lange Feier zu feiern, genauer gesagt ein Saufgelage mit selbstvergorenem Kaffeewein. Hat ein bisschen wie Cider mit Kaffeearoma geschmeckt, gewöhnungsbedürftig, aber interessant.
Im Dschungel, der manchem schon zum Verhängnis wurde
Nach einer weiteren Woche in Panama City war ich froh, der Stadt endlich den Rücken kehren zu können und fuhr ins bergige Boquete. Leider fiel mein Plan, dort wandern zu gehen, buchstäblich ins Wasser, denn es regnete fast eine ganze Woche durchgehend. In Panama ist momentan noch Regenzeit und in den Bergen merkt man das ziemlich dolle.
An einem nicht ganz so regnerischen Nachmittag machte ich mich dann doch auf die Socken, um den Wanderweg „El Pianista“ auf eigene Faust zu erkunden. Vor 2 Jahren verschwanden dort zwei Holländerinnen, Monate später fand man ihre Skelette im Dschungel. Sie hatten sich wohl verlaufen und das bedeutet im dichten Urwald meist den sicheren Tod. Mir war schon ein wenig mulmig, besonders, als mich unterwegs ein Bauer warnte, es gäbe gefährliche Tiere in diesem Dschungel und ich sollte doch besser umkehren. Alles in allem war es dann aber ganz easy, so lange man den Weg nicht verlässt, kann eigentlich nichts passieren.
Ein schöner, aber giftiger Zeitgenosse
Meine letzte Station in Panama war das Inselarchipel „Bocas del Toro“. Hier traf ich im Dschungel auf die interessanteste Tierart meiner bisherigen Reise: Kleine, knallrote Frösche. Ich fragte mich, wie so ein auffälliges Tier ohne Tarnung überleben könnte. Kurz hatte ich den Gedanken, doch mal einen einzufangen. Zum Glück verfolgte ich den nicht weiter, erfuhr ich doch später, dass es sich um den giftigen Pfeilgiftfrosch handelte.
Auf Bocas del Toro hatte ich auch den bisher schönsten Arbeitsplatz auf meiner Reise: Ein Holzbungalow etwas außerhalb von Bocas Town, im Stadtteil Saigon, der eher von Einheimischen als Touristen bewohnt ist. Die Terasse meiner Hütte mit Hängematten, einem Tisch und Stuhl war das perfekte Büro: Draußen, trotzdem schattig, etwas Meeresrauschen und ringsherum das gut gelaunte Geschnatter der Einheimischen. Zur Mittagspause ging es per Wassertaxi zu einem der Strände der Nachbarinseln, herrlich.
Das war’s nun erstmal mit Panama, morgen früh geht es weiter nach Costa Rica.
Huch, gibt’s in Panama also echt sonst nix ausser San Blas, Panama City, Boquete und Bocas del Toro? Bei 4 Wochen dachte ich jetzt, wunder was du dir dort alles angeschaut hast ;)
Was zahlt man momentan für diese 4-Tages-Trip zu den San Blas Inseln von Panama City aus?
Wir haben diese rote Frösche am Red Frog Beach übrigens mit Einheimischen auf die Hand genommen…. ich glaub die giftigen Frösche sind gepunktet! ;)
LG und viel Spaß weiterhin in meinem geliebten Zentralamerika ;)
Na ich bin ja unterwegs am arbeiten, da geht das alles ein bisschen langsamer mit der Bewegung und ich bleibe länger an einzelnen Orten. Find ich aber ganz gut, die Geschwindigkeit mal ein wenig runter zu schrauben.
San Blas hat 110$ inklusive Transport, die erste Nacht und 3x essen gekostet. Dann kann man so lange bleiben wie man will und zahlt auf der Insel dann jeweils 15-20$ pro Nacht inkl. 3 Mahlzeiten.
Ich hab das hier gebucht:
http://www.sanblastoursislands.com/inas-island.html