Nicaragua ist mein bisheriges Lieblingsland auf meiner Mittelamerikareise: Günstig, freundlich und vollgepackt mit Vulkanen.
Landesweites Alkoholverbot zur Präsidentenwahl
Der Plan, meinen Geburtstag in einer der örtlichen Discos oder Bars zu begießen, fiel allerdings der Präsidentenwahl zum Opfer, die an jenem Wochenende stattfand. In Nicaragua gibt es die seltsame Regel, dass um den Wahltermin herum 3 Tage lang kein Alkohol ausgeschenkt werden darf. So musste ich von meinem vorher angelegten Vorrat im Hostel zehren, was aber auch ganz lustig war.
Besonders gefallen hat mir ein Ausflug mit einem Mietmotorrad zu den südliche gelegenen Stränden und Dörfern. Playa de Coco hat mir am besten gefallen, aber auch die kleinen Ortschaften rings um San Juan del Sur hatten ihren eigenen, ganz ursprünglichen Charme.
Mein nächster Stopp war die Kolonialstadt Granada. Sehr hübsch anzuschauen und gut, um ein paar Stunden herumzulaufen und danach ein leckeres Steak zu essen. Aber so richtig viel zu tun gibt es in Granada ansonsten nicht. Ich habe mir das Wochenende in den lokalen Discos entlang des Seeufers versüßt. Trotz der vielen Touristen im Ort waren in diese Kaschemmen fast nur Einheimische anzutreffen, sehr schön.
Masaya-Vulkan – Blick in den brodelnden Krater
Spektakulär fand ich den Ausflug auf den Masaya-Vulkan in der Nähe. Ist was für Faule, denn man kann per Bus oder Taxi direkt bis nach oben an den Kraterrand fahren und dann hineinschauen und die glühende Lava bestaunen. In Europa wäre das nie und nimmer erlaubt, zumal der Vulkan schon hin und wieder mal ausbricht, 2008 das letzte Mal.
Freundliche Menschen auf der Insel Ometepe
Mein bisheriges Highlight in diesem Land ist die im Nicaraguasee gelegene Insel Ometepe. Ich habe mich dort nicht im Touri-Ghetto Moyogalpa einquartiert, sondern dem zweitgrößten Ort Altagracia und mir dort ein Zimmer in der familiengeführten Unterkunft Ortiz reserviert. Ich habe mich dort sofort superwohl gefühlt. Ringsherum wuseln andere Familien in ihren Häusern herum und morgens kräht der Hahn als Wecker. Der Ort selbst ist wunderbar unaufgeregt und die Menschen sind superfreundlich. Nach ein paar Tagen wurde ich auf der Straße mit Namen begrüßt.
Vulkan Concepcion – im Schweiße meines Angesichts
Die größte sportliche Herausforderung bisher war die Besteigung des auf Ometepe gelegenen Concepcion-Vulkans. Von 0 auf 1700 Meter, auf einem supersteilen, gnadenlos ansteigenden Pfad. „Pfad“ heißt in dem Fall Geröll und Lavagestein, kurz vor dem Ziel hatte ich sogar Zweifel, ob ich es schaffen würde. Oben angekommen ein Blick in den heißen Krater, kriechend, nicht stehend, sonst könnte einen der stürmische Wind in die Lava fegen. Dann wieder runter, was fast noch herausfordernder war, mit letzter Kraft und schmerzenden Beinen, eher humpelnd als gehend. 7 1/2 Stunden Gesamtzeit, anerkennede Worte von meinem Gastgeber Mario, andere brauchen auch schonmal 10-12.