Mein persönliches Highlight von Mazedonien ist der Ohridsee, atemberaubend anzuschauen von über 2000 Meter hohen Bergen aus.
Skopje hatte ich bis jetzt überhaupt nicht auf dem Schirm, nicht mal der Name war mir geläufig. Wenn man nichts erwartet, kann man nur positiv überrascht werden, so fand ich Skopje dann tatsächlich auch ganz nett. Es macht Spaß, ein paar Stunden durch die Altstadt zu streunen und den Blick vom Fort aus zu genießen. Das Nachtleben ist auch ganz nett, im T-Shirt draußen feiern, das mag ich.
Der größte Touristenmagnet in Mazedonien ist der Ohridsee im Süden des Landes. Eigentlich lag der nicht wirklich auch meiner Route Richtung Kosovo, aber nach einigem hin und her überlegen setze ich mich in den Bus und steuerte dort vorbei. Schnell wurde klar, dass das die absolut richtige Entscheidung war, denn der See und das Örtchen Ohrid sind wahre Juwelen. Ohrid’s Altstadt ist wunderschön auf einem Hügel gelegen, von dem aus man einen fantastischen Blick über den riesigen See hat, auf dessen anderer Seite Albanien liegt.
Der Ohridsee ist von über 2000 Meter hohen Bergen umgeben, die mich direkt zum Wandern einluden. Allerdings ist das in Mazedonien eine gewisse Herausforderung, denn die Wanderkarten, die es gibt, sind nicht besonders genau und Wegmarkierungen oft vom Regen abgewaschen. Doch ich fand auf Wikiloc eine vielversprechende Route, die 25 Kilometer lang oneway vom südlichen Ende des Galicica Nationalparks auf dem Berggrat entlang zurück nach Ohrid führen sollte.
Also GPS-Daten runtergeladen, mich vom Taxi am Startpunkt der Route rausschmeißen lassen und hoch auf den Grat. Taxi war weg, jetzt gab’s kein Zurück mehr. Die Aussicht von dort oben war einfach gigantisch. Von 2300 Metern sah ich zu meiner Linken den Ohridsee, hinter dem sich Albanien erstreckte und zu meiner Rechten den Prespasee, auf dessen anderer Seite ich Griechenland sehen konnte.
Ich war froh, die GPS-Daten der Route dabei zu haben, denn die Wegmarkierungen waren so verwirrend, dass ich mich sonst unzählige Male verlaufen hätte. Die Route führte mich erst eine ganze Weile auf dem Grat entlang, dann immer weiter hinab durch Wälder und saftige Wiesen. Auf der ganzen Strecke begegnete ich nur zweimal anderen Menschen, sonst war ich völlig allein auf weiter Flur. Nach 8 Stunden für die 25 Kilometer erreichte ich schließlich Ohrid und fiel glücklich und erschöpft in mein Bett.