Nach ’nem Stündchen hielt endlich ein Auto mit zwei Mädels mittleren Alters an, die auch zur Goa-Party wollten. Wir passten mit unseren Riesenrucksäcken und dem Zelt kaum rein, aber mit etwas Gequetsche ging’s dann doch.
Am Partyplace angekommen mussten wir uns erstmal die Augen reiben: Es waren erst 50 verstreute Gestalten zu sehen, die am Rand einer Wiese rumhingen. Als wir in ihre Richtung steuerten, wurden wir mit einem sarkastischen: „Willkommen in der Camping-Area!“ begrüßt. Schnell stellte sich heraus, dass nichts richtig lief und Organisator Dirk der größte Trottel auf Erden zu sein schien. Die Wiese durfte nicht betreten werden, weil Dirk sich wohl mit dem Vermieter nicht über die Kohle einig geworden war. Einige Leute hingen schon eine ganze Nacht ohne Zeltplatz rum und waren entsprechend sauer.
Wir setzten uns auf ’ne Mauer, machten unseren Wodka auf und ließen die Stimmung erstmal auf uns wirken. Die schien recht bald zu kippen, als mehr und mehr Partyvolk eintrudelte und von Dirk’s Mitarbeitern daran gehindert wurden, ihre Zelte aufzuschlagen. Ich zog mit ’ner Gruppe Frustrierter zum Eingangsbereich und langsam stellte sich heraus, dass jeder seiner Mitarbeiter Dirk für ’nen Psychopathen hielt. Seine eigenen Leute! Keiner von ihnen konnte die Lage beruhigen, alle wollten nur noch Dirk in die Finger kriegen. Man versprach, ihn zu holen, er tauchte aber einfach nicht auf. War wohl auch gesünder für ihn, wahrscheinlich hätte man ihn sonst am nächsten Baum aufgeknüpft. :)
Gerüchte machten die Runde, dass der Typ vor zwei Wochen angereist sei und arrogant wie eine Sau angefangen hätte, die Party zu organisieren, ohne ein Wort spanisch oder englisch zu sprechen. Inzwischen hatte er sich wohl mit den Besitzern des Geländes ordentlich verkracht. Zur Zeltproblematik soll er gesagt haben: „Das sind Goa-Leute, die suchen sich schon irgend ’nen Platz in der Tälern.“
Johannes und ich steurten bisschen durch’s Gelände, die Location war auf jeden Fall cool. Ein Teil der Partyarea war ein Open-Air Dancefloor um zwei große Pools. Der andere Teil war eine Festung am Meer im „Fluch der Karibik“ Style. Wir lernten einen DJ namens Mucri kennen, schnackten ’ne Runde und schlürften weiter Wodka, kurz darauf trafen wir Boris, Jens und Jimmy wieder
Um 8 Uhr machte die Party-Area endlich auf. Zelten sollten die Leute jetzt woanders, auf einem steinigen Boden nicht weit von der Tanzfläche. Zum Glück hatten wir Luftmtratzen gekauft, da war uns der Untergrund relativ egal. Inzwischen waren wir so besoffen, dass wir den Zeltaufbau komplett nicht mehr rafften. Unsere Rettung hieß Jens, der mit ein paar geübten Handgriffen das Ding zum stehen brachte. Gerade noch rechtzeitig, denn es wurde stockfinster… jetzt konnte es losgehn, Party hard!