Tour ins Moon Valley



 

Heute war ich mit ’ner Tour im Moon Valley unterwegs, der Name kommt von der kargen Mondlandschaft. Ich bin völlig hin und weg von der Wüste hier, die Landschaft verbeitet eine unwirkliche Endzeitstimmung und auf sowas fahr ich einfach ab. Viel zu schreiben gibt’s darüber eigentlich nicht, denn Bilder sagen hier mehr als alle Worte.

Felix in der WüsteWüste und VulkanSchluchtMondlandschaftWüstenwalkWandSalzkappenKletternSchattenBergeHangSonnenuntergang

Zu erzählen gibt’s allerdings was über eine unglaubliche Person, die auch auf dieser Tour war: Eine ältere, deutsche Frau, die zwar nicht in unserem Bus saß, aber die gleichen Stopps hatte und uns deshalb immer wieder begegnete. Sie hatte graues, kurzes Haar, ein Gesicht, das an eine Mischung aus Hund und Mann erinnerte und zeichnete sich dadurch aus, dass sie ausnahmslos jeden Menschen anbrüllte, der ihr über den Weg lief.

Den ersten Kontakt hatten wir mit ihr, als wir ein Stück durch die Wüste liefen. Plötzlich stand sie mit ihrer Kamera vor uns und brüllte los, weil wir wohl ihren Bildausschnitt verunstalteten. Sie fauchte und tobte, wir seien völlig unwichtig für sie und sie lege keinerlei Wert darauf, uns auf dem Foto zu haben! Schockiert fragten wir die Kollegen aus ihrem Bus, was falsch mit ihr läuft. Sie erzählten uns, dass sie angefangen hätte zu brüllen, als der Bus sie fünf Minuten zu spät abholte. Sie sei Deutsche und Deutsche kämen niemals zu spät, sie hätte sich noch nie in ihrem Leben verspätet! Im Bus muss sie sich dann wohl direkt neben den Fahrer gesetzt haben und so lange auf ihn eingebrüllt, bis er die Musik ohrenbetäubend laut aufdrehte.

Diese Frau war unglaublich: Wenn sie gerade niemanden zum anbrüllen fand, fluchte sie laut vor sich hin. Zudem konnte sie neben deutsch noch spanisch und englisch, also mit wirklich mit jedem streiten. Als wir sie das nächste Mal sahen, schrie sie gerade den armen Klomann vor einer öffentlichen Toilette an. :)

Irgendwann war’s echt wie fernsehen. Wir beobachteten sie aus der Ferne und gaben Tips ab, wer ihr nächstes Opfer sein würde. Von einem Berg aus hatte man einen super Überblick und konnte genau sehen, wer ihren Weg kreuzen würde. Dann immer dasselbe Bild: Wütendes Gefuchtel, gellende Schreie und ungläubig guckende Menschen, die sich nicht ganz sicher waren, ob das wirklich gerade passiert war. Diese Frau war auf jeden Fall die Attraktion des Tages. Vielleicht gehörte sie auch zum offiziellen Unterhaltungsprogramm der Tour. :)

Salz-Tour



 

Nachdem ich mich gestern von Paul nach unserem kurzen Wiedersehen verabschiedet hatte, hab ich ’ne Tour zur Salzebene Tebinquiche gemacht. Bei einem Zwischenstopp an der Cejar Lagune konnten wir ein Stüdchen in extrem salzhaltiges Wasser springen, der Salzgehalt liegt bei 30%! Es war unglaublich, man schwebte auf dem Wasser wie auf einer Luftmatratze und konnte sich einfach drauf legen und treiben lassen. Es war unmöglich, die Füße unter Wasser zu halten, so stark trieb einen das Salz nach oben. Danach war mein kompletter Körper von einer Salzkruste bedeckt, die sich selbst mit ’ner dicken Ladung Süßwasser kaum entfernen ließ.

Schweben im SalzwasserCejar LaguneWüstenstraße“Salzaugen”, 40 Meter tiefTebinquiche SalzebeneGroß und kleinSalzFelix auf Salz

Pünklich zum Sonnenuntergang erreichten wir die Tebinquiche Salzebene. Früher war das mal ein Salzsee, der jetzt aber ausgetrocknet ist. Es war atemberaubend schön, eine riesige, platte Fläche aus schneeweißen Salzkristallen! Es gab ’ne Runde Pisco Sour für alle, dann ging’s zurück nach San Pedro.

Wüstenstädtchen San Pedro



 

Gestern bin ich mit dem Bus in San Pedro angekommen, einem kleinen Örtchen in der Atacama Wüste. Im Bus hab ich einen Chilenen im Deutschland T-Shirt getroffen. Auf dem T-Shirt hat sich aber ein Buchstabendreher eingeschlichen: „Deustchland“. Ist hier wohl noch keinem aufgefallen. :) Ich fand das so lustig, dass ich ein Foto von ihm machen musste. Ich wollte ihm aber nicht die Freude an seinem T-Shirt nehmen und hab ihm deshalb erzählt, dass ich sein T-Shirt super finde und deswegen das Foto brauche. :)

Deustchland-FanStraße in San PedroKircheVulkan

San Pedro ist winzig und eigentlich ein reiner Touri-Ort. Ist ganz süß hier, aber leider schweineteuer, doppelte Preise für alles. Hab meinen alten Kollegen Paul hier wieder getroffen, war schön, ihn mal wieder zu sehn. Er zieht morgen weiter nach Peru, ich will noch ein paar Tage in Chile bleiben, aber in Peru laufen wir uns bestimmt wieder über den Weg, haben ungefähr die gleiche Route.

Hab heute nicht viel gemacht, außer mit Paul und ein paar Kollegen im Schwimmbad rumzuplantschen. San Pedro liegt zwar auf 2400 Höhenmetern, aber es ist trotzdem brüllend heiß. Wen wundert’s in der Wüste. :)

Observatorium Mamalluca



 

Nordchile ist einer der wichtigsten Orte zur Stationierung von Weltraumteleskopen. In der nördlichen Hemispäre wird der Nachthimmel durch die vielen beleuchteten Städte viel zu hell angestrahlt. Deshalb erfolgen so gut wie alle wissenschaftlichen Beobachtungen von Chile aus. Nordchile ist einer der trockensten Orte der Erde, letztes Jahr gab es nur 20 bewölkte Nächte hier in La Serena, also ein idealer Ort, um in den Nachthimmel zu schauen.

dsc00965.JPGSaturn im Teleskop

Gestern Abend machte ich eine Tour zum Observatorium Mamalluca. War ein super Erlebnis, durch das Teleskop zu gucken. Der Mars ist im Moment recht weit von der Erde entfernt, deshalb war er nur als roter Punkt zu erkennen. Der Saturn war aber richtig deutlich mit seinen Ringen zu sehen. Wir hatten einen begeisterterten Astronomen als Führer, er erklärte uns stundenlang alles über Sternbilder, Doppelsterne, Galaxien und Schwarze Löcher. Echt krass, wenn man sich so vorstellt, dass es 100 Milliarden Galaxien mit jeweils 100 Milliarden Sonnensystemen gibt. Es muss haufenweise Leben da draußen geben!

Das Teleskop, durch das wir schauten, ist ein Touri-Teleskop, kein wirklich wissenschaftliches. Die Linse hat einen Durchmesser von 30 Zentimetern. Im Moment werkelt Amerika an einem Teleskop mit einer 100 Meter Linse, in 25 Jahren wird es fertig sein. Europa plant gerade eins mit einer 300 Meter Linse, das Teil wird 100 Meter lang sein und erst in 55 Jahren fertig. Allein die Linse kostet 2 Milliarden Euro. Da würde ich wohl gerne mal durchschauen. :)

Stationiert werden alle Teleskope in Chile. Vor einigen Jahren wurden alle Straßenlaternen durch auf oranges Licht umgestellt, um die Lichtverschmutzung gering zu halten. Ansonsten hätte der Umzug der Teleskope nach Namibia gedroht. Für die Zukunft ist sogar eine Strafsteuer für alle Häuser geplant, die zur Außenbeleuchtung weißes Licht benutzen.

Ab ins Kreuz



 

Gestern war ich ziemlich faul, hab eigentlich nicht viel mehr gemacht als zu essen, durch die Stadt zu bummeln und vorm Fernseher rumzuhängen. Heute vormittag bin ich mal mit dem Bus ins 20 km entfernte Coquimbo gefahren.

Leuchtturm in La Serena“Kreuz des 3. Jahrtausends” in CoquimboBlick vom Kreuz über CoquimboBlick vom Fuß des Kreuzes

Chile ist durch und durch katholisch, und um der Welt zu zeigen, wie katholisch man hier wirklich ist, haben sie sich in Coquimbo ein 93 Meter hohes Betonkreuz auf’n Berg gesetzt. Ist nicht wirklich hübsch, aber man kann mit dem Fahrstuhl bis in die beiden Arme hochfahren, von dort hat man ’nen ganz guten Ausblick. Leider war’s bisschen neblig, aber in die eine Richtung hatte man trotzdem ganz gute Sicht.

Tag in Valparaiso und ab nach La Serena



 

Bin gestern für einen Tag nach Valparaiso gefahren, denn was ich darüber gehört hatte, war ganz nach meinem Geschmack. Wurde auch nicht enttäuscht, die Architektur und Stimmung in den Straßen war herrlich. Valparaiso ist über viele Hügel verstreut, die Innenstadt erinnert ein bisschen an Prag.

StraßeDenkmalBunte HäuschenBlick über Valparaiso

Richtig schnucklig wird’s aber, wenn man auf einen der vielen Hügel klettert: Dort gibt’s kleine, bunte Häuschen, hinter jeder Ecke erwartet einen eine neue Farbe und neue Stimmung. Auf einem der Hügel hab ich in einem Cafe mit einer unglaublich süßen Kellnerin gequatscht, die mich dreimal gefragt hat, wie lange ich in Valparaiso bleibe. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wer weiß…

Aber abends ging’s weiter nach La Serena. Bin heute Morgen um 6 Uhr angekommen und stand trotz Reservierung erstmal vor verschlossenen Türen. Nach einer Stunde Klopfen erwachte endlich jemand. Hab dafür jetzt ein riesiges Einzelzimmer mit Fernseher, der reine Luxus. Eigentlich ist es ein Viererzimmer, aber weil hier gerade nicht viel los ist, hab ich es zum Einzelzimmerpreis alleine bekommen.

Besuch bei Soledads Family



 

Nach einem zweistündigen Schläfchen hab ich mich gestern Morgen gegen 11 Uhr hoch gequält um nach Doñihue zu fahren, in das Dorf von Soledads Family. Hat mit dem Bus ca. 2 Stunden gedauert, dann stand ich vor ihrer Tür. Ihr Vater begrüßte mich mit „Willkommen in der 3. Welt“. Sie müssen sich wohl ziemlich viele Gedanken gemacht haben, ob ihr Häuschen meinen Ansprüchen genügt, dabei war es echt schnucklig. Hatte nur eine Etage, wie die meisten Häuser hier und kam insgesamt recht rustikal und kantig daher, aber ich mag das ja ganz gerne, wenn nicht alles so glattpoliert ist. Von der Küche aus konnte man in einen wunderbar grünen Garten schauen, durch den mich Carlos, der Vater, auch wenig später führte.

Plaza in DoñihueReiterStraße mit HäuschenDoñihue versteckt im GrünenMit Vater Carlos unter WeinrebenFelix und SoledadAvocadobaumTraubenmeer

Er fragte mich, ob ich schonmal so einen armen Ort gesehen hätte, aber es war einfach himmlisch! Weinreben wuchsen an jeder Ecke, wir liefen unter einem Meer von Trauben hindurch, die direkt von dort in meinen Mund wanderten. Es gab Avocado- und Feigenbäume, ich hatte bis dahin keine Ahnung ob sowas an Bäumen, Sträuchern oder unter der Erde wächst. Hab zum ersten mal frische Feigen gegessen, direkt vom Baum, köstlich!

Danach wollte Carlos mir die Umgebung zeigen. Wieder machte er sich Gedanken, ob sein alter japanischer Pick-Up gut genug für mich wäre, aber ich versicherte ihm, dass ich abenteuerlustig und gespannt bin. Unglaublich war, dass er den Pick-Up als Rechtslenker gekauft und in Handarbeit die komplette Steuerung auf die linke Seite verpflanzt hatte. Hat wohl 20 Tage gedauert, aber funktionierte. Wir fuhren durch ein paar süße kleine Dörfchen, vorbei an Weinfeldern, Obstplantagen und Kakteen.

Nach einer kleinen Fahrradtour mit Soledad lernte ich beim Abendessen noch einige Verwandte kennen, die ringsherum lebten. Alle waren unglaublich nett und gastfreundlich zu mir, wirklich so unglaublich nett, wie ich es selten erlebt hab. Es war wie im Paradies, die Mutter bewirtete mich mit leckeren, selbstgemachten Empanadas, der Vater mit Traubenschnaps und der Schwager mit Bier. :)

Soledads Schwager ist ein Kubaner namens Raziel, der nicht mehr nach Kuba zurück darf, weil er länger als erlaubt im Ausland geblieben ist. Er ist auch Programmierer, hab mich lange mit ihm unterhalten, über seine Projekte, die politische Lage in Kuba und so dies und das. Er hat mir angeboten, bei seiner Familie in Kuba zu wohnen, wenn ich mal vorbei kommen wollte. Er war auch so unglaublich offen und herzlich zu mir, einem für ihn völlig Fremden, dass ich direkt Lust bekommen hab, mir wirklich mal das Land anzuschauen.

Hab in einem kleinen Zimmerchen im Haus geschlafen, das für mich als Traveller der reine Luxus war, da ich mal keine schnarchenden und polternden Zimmerkollegen ertragen musste, aber natürlich haben sich wieder alle Gedanken gemacht, ob es wohl gut genug für mich wäre. :) Hab wie ein Stein geratzt, aber hatte einen schlimmen Traum: Hab geträumt, dass ich jetzt wieder nach Deutschland zurück geflogen wäre und aus Versehen jetzt schon wieder angefangen hätte zu arbeiten. Als ich die Augen aufmachte und mich in Doñihue wiederfand, fiel mir ein Stein vom Herzen. :)

Hab heute mit Soledad noch eine kleine Runde durch die Stadt gedreht und bin danach lecker von ihrer Mutter Carmen bekocht worden. Wollte danach abwaschen, aber Soledad ließ sich nicht vom Waschbecken vertreiben. Sie hat mich doch tatsächlich gefragt, ob ich in Deutschland eine Haushälterin hab, die für mich abwäscht. Lustig: Ihr Vater hat mir stolz erzählt, dass er noch nie in seinem Leben einen Teller gespült hätte. :)

Dann war es Zeit für mich nach Santiago zurückzukehren. Ich verabschiedete mich von allen und langsam glaubte man mir wohl auch, dass es wirklich ein wunderbarer Tag für mich war. Ich lud Soledad ein, mich mal in Berlin zu besuchen. Als Lehrerin geht das zwar nur in ihren Sommerferien im Januar, wo bei uns ja nicht gerade das Hammerwetter ist, aber früher oder später wird sie sicherlich mal vorbei kommen. Dann ging’s mit den Bus zurück nach Santiago für mich.

Werd hier noch eine Nacht bleiben und morgen für einen Tag nach Valparaiso schauen, ein schnuckliges Städtchen eine Stunde entfernt von hier. Morgen Abend geht’s dann mit dem Nachtbus nach La Serena, wo ich für ein paar Tage mal wieder bisschen Strandluft schnuppern will.

Party in Santiago



 

Hab mich vorgestern Abend nach meiner Santiago-Tour mit Soledad getroffen, der Chilenin, die ich seit einigen Wochen kannte. Waren erst bei ihr zu Hause, haben bisschen gequatscht und Pisco Sour geschlürft. Pisco ist ein Schnaps, der aus Weintraubenschale gemacht wird, dreht ordentlich rein und ist eigentlich nur gemixt zu genießen.

Ich wollte unbedingt mal Electro-Feierei in Santiago erleben, aber dafür war’s noch ’ne ganze Weile zu früh. Soledad wollte in einen Jazz-Club gehn. Ok, Jazz ist jetzt nicht soooo der Brüller für mich, aber ich gab dem ganzen eine Chance und wir zogen gegen 22 Uhr los. Hab dann festgestellt, dass Jazz-Clubs in mittlerer Zukunft auch keine Option für mich sein werden. Zum Tanzen ist der Spaß nicht gedacht, man sitzt einfach rum und trinkt und isst, zum Quatschen ist es allerdings zu laut, also hab ich keine Ahnung was ich da genau soll.

Ein bisschen unterhalten konnten wir uns aber doch, als die Band gnädigerweise eine Pause eingelegt hat. In der Zeit hat Soledad mir erzählt, dass sie am nächsten Tag zu ihren Eltern in ein Dorf zwei Stunden von Santiago entfernt fährt. Sie hat mich gefragt, ob ich nicht für einen Tag vorbei kommen will. Super Idee, fand ich, mal ein ganz normales chilenisches Dorf ohne Gringos kennen lernen und ein Tag in einer normalen Familie. Sie hat mich fünfmal gefragt, ob es mir nichts ausmacht, in einem armen Haus zu wohnen und zu schlafen, ich hab ihr fünfmal erklärt, dass ich kein Schickie-Mickie bin, dann war alles geklärt. Sie wollte schon morgens losdüsen, ich aufgrund meiner Partypläne bisschen später nachkommen.

DJ im Club “La Feria”

Bin dann alleine ins „La Feria“ weitergezogen, einen Electro-Schuppen in Santiago. Gibt wohl nicht allzu viele davon hier. War sehr angenehm überrascht, super Mucke, kuschlige Atmospäre, rote kleine Lämpchen über der Tanzfläche, Plüschsofas, hat Spaß gemacht. Mal wieder zu ein paar gepflegten Tech-Beats zu stapfen hat mich ganz schön gekickt, hatte ich ’ne ganze Weile nicht mehr.

Hab ein recht ansehnliches Mädel aus Santiago kennen gelernt, von der ich den Namen aber schon wieder vergessen hab. Ist auch nicht so wichtig, denn ich hab mich ganz schön von ihr ausnehmen lassen, ihr einige Biere gekauft ohne das irgendwas erwähnenswertes gelaufen wäre. Das gute an der Aktion war, dass sie mir, nachdem „La Feria“ gegen 6 die Pforten schloss, den illegalen After-Hour-Club zeigte. Dort geht meistens noch bis nachmittags die Post ab, ich hab bis 9 Uhr morgens vor mich hingefeiert und mich dann ins Bett verkrümelt.

Santiagorunde



 

Hab heute ’ne kleine Santiagorunde zu Fuß gedreht und mir ein paar Sachen angeschaut. War zuerst in der Nationalbibliothek und bin dann auf einen kleinen Berg namens Santa Lucia geklettert, von wo aus man einen netten Blick über die Stadt hat. Die schneebedeckten Anden kann man hinter der Smogglocke leider nur erahnen.

NationalbibliothekBlick vom Santa Lucia über SantiagoStraßenzaubererPalacio de la Moneda

War dann noch im präkolumbianischen Museum, wo es indigene Kunst aus Zeiten vor der Kolonialisierung zu sehen gab. War ganz ok, aber ich bin wohl nicht so der Museumsfan. Am Ende hab ich mir noch den Palacio de Moneda angeschaut, den chilenischen Präsidentensitz, leider nur von außen, weil ich etwas spät war und man nur bis 18 Uhr rein darf.

Santiago und „Cafe mit Beinen“



 

Hab heute morgen das Hostel gewechselt und bin jetzt im Casa Roja. Ist wesentlich günstiger als mein letztes und sieht nach viel Spaß aus.

Auf der Suche nach einem Krankenhaus für meinen Gelbfieber-Impfnachweis bin ich heute ganz gut in Santiago rumgekommen. Gefällt mir bis jetzt super hier, jedes Viertel hat seine ganz eigene Atmosphäre.

dsc00804.JPGPlaza de ArmasGraffitiCafe con Piernas

Ziemlich deutlich war der Unterschied zwischen einem öffentlichen und einem privaten Krankenhaus, in denen ich heute vorbei schaute. Das Privatkrankenhaus sieht eigentlich nicht viel anders aus als in Deutschland. Das öffentliche dagegen war dunkel, heruntergekommen und wenig vertrauenserweckend. Kabel hingen aus den Wänden und handbeschriebene Wegweiser zierten schief und krumm die Wände. Ich möchte nicht mit einem ernsthaften Problem dort landen.

Eine sehr schöne Einrichtung sind hier allerdings die sogenannten „Cafes con piernas“ (Cafes mit Beinen). Es gibt sie im Stadtzentrum an jeder Ecke und man erkennt sie daran, dass die Fenster verspiegelt sind und mit Neonleuchtschrift verziert. Drinnen bekommt man seinen Kaffee von leicht bekleideten Damen serviert, für einen Aufpreis gibt’s einen heißen Tanz am Tisch.

Es gibt verschiedene Abstufungen der Cafes con Piernas, etwas gemäßigtere haben nur halbverdunkelte Scheiben und die Bedienungen haben kurze Röckchen an. In den völlig verdunkelten Cafes tragen die Damen nur einen String und einen Hauch von BH. Im Gegensatz zu Strip-Bars haben Cafes con Piernas nur tagsüber geöffnet und sind eher dazu gedacht, mal einen schnellen Cafe zu nehmen. Im Stadtzentrum gibt’s unzählige, fast mehr als normale Cafes.