Nach unserem Rundflug gestern gab’s in Nazca nichts weiter zu tun, deswegen haben Paul, Johnny und ich uns in den nächsten Bus gesetzt und sind weiter nach Ica gezogen. Ica ist ’ne Wüstenstadt und in der Nähe gibt’s ’ne Oase namens Huacachina, ein winziges Örtchen mit 200 Einwohnern. Dort haben wir uns ein Zimmer genommen und wollten eigentlich ein paar Tage chillen.
Haben dann aber schnell festgestellt, dass Huacachina ein reines Touriörtchen ist. Eine dicke Attraktion gab’s aber: Sandboarding-Touren. Sandboarding funktioniert so ähnlich wie Snowboarding, nur mit Sand statt Schnee. Man boardet steile Sanddünen runter und versucht, sich dabei nicht alle Knochen zu brechen.
Paul und ich sind nachmittags zu ’ner Tour aufgebrochen. Wir waren ’ne Gruppe von ca. 10 Leuten und wurden mit ’nem Dune-Buggy erst mal kreuz und quer über die Dünen gefahren. Das war schon mal der halbe Spaß, denn der Buggy fährt Hänge rauf und runter, die man nie im Leben für bezwingbar halten würde. Das Adrenalin schießt gut durch den Körper, wenn der Buggy auf eine Düne zurast, hunderte Meter den Hang hochfährt, über die Spitze wippt und ein Abgrund vor einem auftaucht, der einen eher an freien Fall als an einen befahrbaren Weg erinnert. Mit einem schelmischen Grinsen schaut sich der Fahrer nochmal kurz um, dann tritt er das Gas voll durch… Kribbeln im Bauch, Schreie und ein scharfer, sandiger Wind im Gesicht, das reinste Achterbahnfeeling, nur besser.
An einigen besonders steilen Hängen hielten wir an, schnappten uns die Sandboards und schossen damit in die Tiefe. Alle haben ziemlich schnell mitgekriegt, dass es einfacher und schneller geht, wenn man sich einfach auf’s Board legt, statt es sich an die Füße zu schnallen, Beine und Arme in der Luft, um nicht zu bremsen und ab dafür. Auf den hunderte Meter langen Abfahrten konnte man auf richtig gut Speed kommen, bestimmt 50 km/h oder mehr.
Danach haben wir uns noch den Sonnenuntergang in der Wüste gegeben, dann ging’s zurück ins Hostel. Paul hatte die geniale Idee, direkt am nächsten Tag weiter nach Lima zu ziehen, um Samstagabend dort zu sein und ’ne Partynacht in Lima mitzunehmen. Also haben wir uns heute direkt den Bus nach Lima gesetzt, ein Dach über dem Kopf gesucht und gleich geht’s auf die Piste.
Johnny ist auch noch mit uns unterwegs, irgendwie werden Paul und ich aber beide nicht so richtig warm mit ihm. Er ist ein eigenartiger Zeitgenosse, so richtig schlau werde ich nicht aus ihm. Wir müssen ihn irgendwie loswerden, wir wissen aber noch nicht genau wie. Auf jeden Fall sollte er uns nicht bis Cuzco an der Backe hängen.