Meer, Dünen und Abschied



 

Jetzt ist der letzte Tag unserer Reise fast vorbei. Heute Vormittag haben wir das Meer nochmal richtig genossen, bevor uns das kalte Deutschland wieder erwartet, das inzwischen aber ja gar nicht mehr ganz so kalt ist. Gegen Mittag gab’s so richtig fette 2-Meter-Wellen, die mich manchmal komplett umgefegt und durchs Wasser geschleudert haben. Stephanie hat sich leider nicht richtig reingetraut, weil sie Angst vor den Wellen hatte. Haben uns dann ans Ufer gesetzt, dort wegspülen lassen und bisschen Tsunami gespielt. :)

Heute Nachmittag wollten wir uns die 20 Kilometer entfernten weißen Dünen anschauen. Auf der Straße fragt einen hier alle zwei Minuten jemand auf ’nem Motorroller, ob man irgendwohin gebracht werden möchte. Wir haben uns zwei geschnappt und gefragt, wieviel ein Ausflug in die Dünen kosten würde. Es sollte 300000 Dong (10 Euro) für uns beide kosten. Wir waren einverstanden und willigten ein. Die Fahrer schauten uns aber so ungläubig an, als ob sie mit Widerspruch gegen den überteuerten Preis gerechnet hätten. Hatten sie uns übers Ohr gehauen? Egal, wir düsten los.

Hat Spaß gemacht, sich auf dem Roller durch die Pampa fahren zu lassen. Die weißen Dünen waren dann wirklich beeindruckend. Das Dünengebiet ist zwar recht klein, aber die Sandberge sind richtig hoch und wenn man sich in einer Senke dazwischen befindet, fühlt man sich wie in der Sahara. Es ist mucksmäuschenstill und man verliert komplett die Orientierung.

Den Sonnenuntergang schauten wir uns auf den roten Dünen an. Sie sind nicht so hoch, aber der Sand hat eine wunderschöne rote Farbe. Danach brachten uns unsere Fahrer zurück zum Hotel und ich bezahlte der vereinbarten Betrag. Erst schauten sie ungläubig auf die Geldscheine, dann lachten sie und fuhren davon. Sie hatten uns auf jeden Fall übers Ohr gehauen.

Morgen Abend um 23:00 Uhr startet unser Rückflug nach Deutschland von Kuala Lumpur (Malaysia) aus. Wir eine sportliche Anreise dorthin: 8 Uhr morgens Bus von hier nach Saigon, dann Taxi aus der Stadt raus zum Flughafen, 16:40 Flug nach Kuala Lumpur und dann zurück. Da darf nichts schief gehen, kein Busausfall, kein Stau und keine Flugverspätung. Aber bisschen kribbeln muss es am Ende ja immer, sonst macht’s gar keinen Spaß. :)

Sonne, Meer und Kite-Surfer



 

Gestern Mittag sind wir am Strand von Mui Ne angekommen. Hier lassen wir’s uns nochmal gut gehen, bevor es übermorgen zurück nach Deutschland geht. Wir haben uns einen Bungalow direkt am Strand gemietet, heute Morgen bin ich direkt aus dem Bett ins Meer gefallen. Das Wasser ist zwar nicht so türkis und klar wie auf Koh Lipe, dafür gibt’s richtig gute Wellen.

Mui Ne ist ein beliebter Strand für Kite-Surfer. Nachmittags sieht man hunderte von ihnen auf dem Meer, macht richtig Spaß, da zuzuschauen. Manchmal sieht man meterhohe Sprünge direkt vorm Strand und manche sind so weit auf dem Meer draußen, dass man ihre Kites kaum noch sehen kann. Es gibt dutzende Kite-Surf-Schulen hier, wenn ich bisschen mehr Zeit hätte, würde ich es auf jeden Fall versuchen. Naja, ein anderes Mal.

Mui Ne scheint aus irgendeinem Grund ein beliebtes Reiseziel für Russen zu sein, weiß der Geier warum. An jeder Ecke hört man russisch und manche Restaurants oder Tour-Agenturen sind ausschließlich auf russisch beschriftet. Sehr strange, scheint bisschen das Malle der Russen zu sein hier. :)

Außer faulenzen, bisschen rumstreunen und essen machen wir hier rein gar nichts. Morgen wird’s aber bisschen Aktivität geben, weil wir uns die Dünen anschauen wollen. Hinter dem Strand soll eine Art Mini-Sahara liegen, bis jetzt sind wir aber noch nicht bis dorthin vorgedrungen. Alles in allem ist es nett nochmal am Strand zu sein und bisschen rumzuplanschen, aber mit Koh Lipe kann das auf jeden Fall nicht mithalten. Dazu ist der Strand zu sehr mit Hotels zugebaut und die Straße dahinter nervt bisschen, Koh Lipe war da schon etwas paradiesischer.

Kommunismus in Saigon



 

Gestern schauten wir uns Saigon an. Wir frühstückten typisch vietnamesisch: Nudelsuppe mit Fleisch. Stephanie stellte sich mit den Stäbchen ganz geschickt an, meine Bemühungen wurden dagegen mit belustigtem Gekicher aller Zuschauer quittiert, bis man mir schließlich aus Mitleid eine Gabel brachte.

Unser erstes Ziel war der Wiedervereinigungspalast, vor dem Vietnamkrieg Präsidentenpalast, der 1975 von der nordvietnamesischen Armee eingenommen wurde. Er ist unverändert als Museum erhalten geblieben. In den oberen Etagen kann man die prunkvollen Räume des ehemaligen südvietnamesischen Präsidenten besichtigen. In den Kellerräumen ändert sich die Atmosphäre schlagartig, dort befand sich die strategische Zentrale zur Kriegsplanung. Plötzlich findet man sich zwischen dicken Stahlwänden wieder, an denen handgezeichnete Kriegskarten hängen, man läuft durch enge Räume mit Fernmeldeapparaten und Schlafzimmer mit Stahlbetten für den Angriffsfall.

Danach liefen wir einfach kreuz und quer weiter durchs Zentrum. Eine echte Herausforderung ist der Verkehr in Saigon. Es gibt nicht allzu viele Autos, aber gefühlt Millionen von Rollern. Es ist einfach unglaublich, was da auf der Straße abgeht. Die Roller fahren nicht hintereinander, sondern in einer riesigen Traube, in der es kein System zu geben scheint. Mal wird auf den Bürgersteig ausgewichen, mal mitten auf der Kreuzung gewendet, dann mitten in den Gegenverkehr hineingesteuert. Trotzdem scheint alles irgendwie zu funktionieren, die Roller weichen sich gegenseitig immer so aus, dass es nicht zum Crash kommt.

Die Königsdisziplin in dieser Stadt ist die Überquerung einer Straße. Es gibt kaum Ampeln und der Anfängerfehler ist, zu versuchen eine Lücke im Rollerstrom zu finden. Nach spätestens 10 Minuten rafft man, dass es diese an einer 8-spurigen Straße niemals geben wird. Dann sieht man, wie es die Vietnamesen machen: Einfach loslaufen, langsam aber stetig mitten in den Verkehr hinein. Und wie von Geisterhand fließt der Verkehr plötzlich um einen herum. So sehr einem dabei die Pumpe auch geht, einfach weiterlaufen, keine ruckartigen Bewegungen machen und irgendwann hat man das rettende Ufer erreicht.

Lustig sind die kommunistischen Propagandaplakate, die einen an jeder Ecke begrüßen. Saigon ist für meinen Geschmack die westlichste Stadt auf dieser Asienreise, sie wird vom Geld regiert und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dazwischen immer wieder von glücklichen Arbeiterhelden mit visionärem Blick angelacht zu werden. Dass wir in einem kommunistischen Land sind, wurde aber klar, als wir facebook.com in den Browser tippten: Seite nicht verfügbar, komplett gesperrt.

Aus Neugier fuhren wir gestern noch mit der Fähre auf die andere Seite des Saigon-Flusses. Dort trafen wir auf eine Welt, die nicht so viel mit dem geschäftigen Glanz des Zentrums zu tun hat. Zwischen ärmlichen Häuschen türmten sich Müllberge, dazwischen lagen die Überreste abgerissener Gebäude, daneben immer mal wieder eine rote Tafel mit einem Propagandaspruch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Vietnamese ernst nimmt, was ihm hier als Kommunismus verkauft wird.

Heute Morgen machten wir uns auf den Weg nach Mui Ne, einem Strandort an der Pazifikküste, gerade sitzen wir im Bus dorthin. Wir machen uns schon ein paar Gedanken, was passiert, wenn das Atomkraftwerk in Japan in die Luft fliegen sollte. Wir sind zwar noch 4500 km entfernt, aber der Wind hat auf Nordost gedreht und würde eine radioaktive Wolke in unsere Richtung blasen. Keine Ahnung, ob davon hier noch was ankommen würde, aber ein komisches Gefühl ist es schon.

In Saigon angekommen



 

Nun sind wir endlich in Saigon. Die Busfahrt war mit 6 Stunden nicht zu lang, allerdings wollte der Fahrer scheinbar demonstrieren, wie gut seine Klimaanlage funktioniert. Er hat aus dem Bus ein Eisfach gemacht und mir sind fast die Füße auf dem Boden festgefroren.

In Saigon haben wir ein nettes Zimmer für 15 Dollar gefunden. Es ist das luxuriöseste seit Ewigkeiten: Kühlschrank, Fernseher, Balkon und Klimaanlage, endlich mal wieder bei weniger als 30 Grad pennen, jippie!

Saigon haben wir erstmal nur vom Bus aus gesehen. Es scheint viel moderner, als ich erwartet hatte und sieht sehr westlich aus, obwohl hier offiziell Kommunismus herrscht. Ein paar lustige Propagandatafeln habe ich aber auch schon gesehen. :)

Party in Phnom Penh und ab nach Vietnam



 

Gestern Abend wollten wir uns das Partygeschehen von Phnom Penh mal bisschen genauer anschauen. Wir haben uns mit ‘nem Tuk Tuk zum Pontoon fahren lassen, der Laden soll hier ganz angesagt sein. Ringsherum gibt es einige Läden, von denen man nicht so recht weiß, ob sie Bar oder Puff sind. Haben in einer ein Bierchen getrunken, scheint also doch auch einfach als Bar benutzbar zu sein.

Dann ging’s ab in den Club. Das können sich wohl nur die reicheren Kambodschaner leisten, auf jeden Fall ging’s ziemlich schick zu. Haben bisschen getanzt und Bierchen gezischelt, dann sind wir gegen 2 wieder Richtung Hotel gedüst und haben noch ein Gute-Nacht-Bier in ‘ner Bar um die Ecke genommen. Stephanie ging dann ins Bett, ich hab noch bisschen am See gechillt. In der Zeit hat sie mich wohl gesucht und irgendjemand hat ihr erzählt, dass ich wieder in die Stadt gefahren sei.

Sie hat sich ein Motorradtaxi geschnappt und ist zurück ins Pontoon gefahren um zu schauen, ob ich wieder dort bin. Von all dem habe ich natürlich nichts mitbekommen, stand vor unserer Zimmertür und keiner machte auf. Ich dachte, Stephanie will mich draußen stehen lassen, weil wir uns vorher bisschen in die Haare gekriegt hatten. Ich war stinkesauer, hatte aber auch ordentlich einen sitzen, setzte mich vor die Tür und schlief ein.

Stephanie wiederum war sauer, weil sie dachte, ich würde allein durch Phnom Penh feiern. Um 5 Uhr kam sie schließlich zurück, fand mich vor der Tür liegen und alles war wieder gut. :)

Unser Auftritt in Kambodscha geht heute zu Ende, wir sitzen gerade im Bus nach Saigon in Vietnam. Von dort geht’s in 5 Tagen zurück. Vorher wollen wir aber unbedingt nochmal an den Strand. Ein paar Stunden von Saigon entfernt soll’s einen schönen namens „Mui Ne“ geben, den werden wir uns mal anschauen.

Ameisen und Frösche zum Abendessen



 

Beim Abendessen war bei uns heute mal wieder etwas Experimentierfreude angesagt. Stephanie bestellte Frösche, ich Rindfleisch mit frittierten Ameisen.

Frosch hatten wir ja schon in Siem Reap probiert, der von heute war aber noch ein bisschen zarter. Mit meinen Ameisen hatte ich schon etwas zu kämpfen. Das Rindfleisch war komplett übersäht davon, die Teile waren riesig und hatten Flügel. Misstrauisch kaute ich auf der ersten herum. Sie hatte eigentlich gar keinen richtigen Eigengeschmack, war weich und knirschte etwas zwischen den Zähnen.

Die Kellnerin bemerkte meinen skeptischen Gesichtsausdruck und fragte, ob mit dem Essen irgendwas nicht in Ordnung sei. Doch doch, meinte ich, alles super. Also Augen zu und durch, eine Gabel voll Fleisch genommen, an dem dutzende Ameisen klebten und rein in den Mund. Hatte mich nach ‘ner Weile dran gewöhnt, bisschen nervig war nur, dass die Flügel und Beine der Viecher gerne mal zwischen den Zähnen hängen blieben.

Die dunkle Zeit der Roten Khmer



 

Phnom Penh schockt, und zwar auf allen Ebenen. Heute wollten wir etwas mehr über die Diktatur der Roten Khmer erfahren. Sie regierten von 1975 bis 1979 und brachten in dieser Zeit geschätzte 1,7 Millionen Menschen um. Intellektuelle wurden systematisch ausgerottet, es reichte, ein Brille zu tragen oder eine Fremdsprache zu sprechen, um ermordet zu werden.

In Phnom Penh wurde das berüchtigte Folter-Gefängnis S-21 eingerichtet. Bei der Befreiung Kambodschas durch die Vietnamesen 1979 lebten von den dort insgesamt 20000 Inhaftierten nur noch 7. Als Hinrichtungsort für die Gefangenen von S-21 wurde ein ehemaliger chinesischer Friedhof benutzt, heute als „Killing Fields“ bezeichnet.

Wir machten uns heute Morgen per Tuk Tuk zu den Killing Fields auf, sie liegen ca. 15 km außerhalb des Zentrums. Ich glaube, wir bekamen das klapprigste Tuk Tuk der ganzen Stadt ab. Es war völlig verrostet, alles wackelte und klapperte und ich hatte Angst, dass es unterwegs auseinanderfallen würde, was es aber zum Glück nicht tat.

Sobald wir bisschen aus dem Zentrum raus waren, bekam ich einen ziemlichen Kulturschock. Alles sah aus wie eine riesige Favela, Menschen verkauften an jedem Zentimeter Straßenrand alles, um ein bisschen Geld zusammenzukriegen und man konnte förmlich fühlen, dass hier jeden Tag ums Überleben gekämpft werden muss. Der Durchschnittsverdienst in Kambodscha liegt bei 50 Euro monatlich und es gibt keinerlei Sozialsystem.

Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir die Killing Fields. In der Mitte wurde eine Gedenkstupa errichtet, in der die Überreste der 8000 dort gefundenen Leichen aufbewahrt werden. Es ist unfassbar, was da geschehen ist. Um Munition zu sparen, wurden die Menschen zu Tode geprügelt. Der sogenannte „Killing Tree“ steht heute noch. An ihm wurden Kinder ermordet, indem ihr Kopf gegen den Stamm geschmettert wurde.

Danach schauten wir uns das S-21 Gefängnis an. Dort sind Fotos der Gefangenen in den ehemaligen Zellen ausgestellt, es ist ein richtig bedrückendes Gefühl, an diesem Ort zu sein. Es ist einfach unglaublich, zu welchen Gräueltaten Menschen immer wieder in der Lage sind, zu jeder Zeit und an jedem Ort.

Im krassen Gegensatz dazu steht der Königspalast, den wir uns danach anschauten. Prunkvoll erhebt er sich im Zentrum dieser gebeutelten Stadt, drinnen ist ein riesiger, goldener Thron zu besichtigen. Phnom Penh schockt einfach durch seine extremen Gegensätze, auf die man immer wieder direkt mit der Nase gestoßen wird.

Mit dem Bus nach Phnom Penh



 

Gestern haben wir uns auf den Weg nach Phnom Penh, die Hauptstadt von Kambodscha, gemacht. Die Busfahrt dauerte 6 Stunden und war komfortabler, als ich dachte. Ich hatte mit einer Schotterpiste gerechnet, aber die Straße war asphaltiert und recht gut ausgebaut. Unterwegs haben wir mal wieder ein neues Gemüse kennen gelernt. An einer Raststätte holte ein Kambodschaner haselnussgroße, grüne Kerne aus einem Fruchtkörper. Ich beäugte ihn interessiert, daraufhin schenkte er mir eins von den Teilen. Die grünen Kerne werden gepellt, darin verbirgt sich eine weiße Frucht. Schmeckt etwas nussig und ist ein total leckerer Snack.

In Phnom Penh angekommen haben wir uns per Tuk Tuk zum Boeing Kak See fahren lassen. Dort gibt es günstige Zimmer und die Beschreibung der Ecke im Reiseführer klang ganz nett. Leider ist der See durch die Trockenzeit fast komplett ausgetrocknet und hat sich in eine kahle Fläche verwandelt, was nun nicht mehr ganz so romantisch aussieht.

Abends sind wir bisschen an der Uferpromenade des Mekong rumgelatscht. Dort gibt’s ein paar recht schicke Bars und Restaurants. An einer Bar haben wir draußen ein Bierchen getrunken und wurden direkt mit den extremen Gegensätzen zwischen arm und reich hier konfrontiert. Alle paar Minuten kam ein Kind vorbei und wollte irgendwas verkaufen, Armbänder, Bücher oder anderen Krams. Als ich die Rechnung bezahlte, hatte ich nur einen 100 Dollar Schein. Da stand gerade wieder so ein Kind neben uns und starrte mit großen Augen auf das Geld. So viel verdient seine gesamte Familie wahrscheinlich in einem Monat nicht und hier kriegt man das einfach knallhart vor Augen geführt.

Froschschenkel, Schlange und Krokodil zum Abendessen



 

Heute Abend bin ich mit Stephanie lecker essen gegangen. Wir fanden ein Restaurant, wo man sein Fleisch selbst am Tisch auf einem kleinen Grill zubereiten kann. Man konnte sich 5 Fleischsorten aussuchen, die roh an den Tisch gebracht wurden und dann auf den Grill geworfen. Wir bestellten Hühnchen, Känguru, Froschschenkel, Schlange und Krokodil.

Das Krokodil hat fast wie das Hühnchen geschmeckt und war ganz zart. Känguru hatte ich schon einige Male gegessen, geht eher Richtung Hammelfleisch. Die Schlange war etwas zäh, da musste man schon ordentlich kauen. Vor den Froschschenkeln hatte ich am meisten Respekt, da man das Fleisch von den kleinen Knochen abnagen musste. War aber gar nicht so schleimig, wie ich dachte und ist auch nicht sooo weit von Hühnchen entfernt, nur etwas glasiger in der Konsistenz.

Alles in allem war’s ein spektakuläres Mahl und jedes der Fleische hatte seinen ganz besonderen Reiz.

Die Tempel von Angkor Wat



 

Heute haben wir uns Angkor Wat angeschaut, das Wahrzeichen Kambodschas. Angkor Wat ist eine 800 Jahre alte Tempelanlage auf mehreren huntert Quadratkilometern Fläche und damit das größte religiöse Bauwerk der Welt.

Wir haben einen Tuk-Tuk Fahrer für den ganzen Tag engagiert, der uns um 5 Uhr morgens zum ersten Tempel brachte, damit wir dort den Sonnenaufgang sehen können. Ziemlich verpennt fuhren wir los und kamen in stockdunkler Nacht an.

Langsam zeichneten sich die Tempelumrisse vor dem Morgengrauen ab, es war super, das zu beobachten. Nach ‘ner Weile konnte man den kompletten Tempel erkennen. Um uns herum warteten Touri-Massen auf den Sonnenaufgang, wir beschlossen aber, uns einen kleinen Vorspung vor ihnen zu verschaffen und schon zum Tempel zu laufen. Er ist wirklich beeindruckend, 800 Jahre alt und gigantisch groß. Uralte Wandreliefs erzählen Geschichten vergangener Zeiten, tonnenschwere Felsblöcke werden von hunderten Säulen getragen.

Der Zugang zum höchsten Turm war noch abgesperrt und sollte erst zwei Stunden später öffnen. Ein Sicherheitsmann sprach uns an, ob wir hinauf wollten, das würde 10 Dollar kosten. Wir waren einverstanden und ich dachte, es wäre eine Art Zusatzeintritt für den Turm. Aber er nahm das Gled, sprang einfach über die Absperrung und meinte, wir sollten das Gleiche tun. Das ist Kambodscha, wie es leibt und lebt. :)

Dann konnten wir den Sonnenaufgang als einzige vom Turm aus sehen, während alle anderen noch unten vor dem Tempel standen. Es sah super aus, wie sich die rote Sonne am Himmel empor schob.

Unser Tuk-Tuk Fahrer brachte uns danach zum nächsten Tempel und danach zu einem weiteren. Er wartete jeweils davor und fand uns aus zauberhafter Weise immer wieder sofort in der Touri-Meute.

Die Tempel waren recht verschieden, einer bestand aus hunderten Türmchen mit Buddha-Abbildungen, ein anderer aus kleinen, ziegelähnlichen Steinen. Einige der Tempel waren von riesigen Bäumen durchsetzt, die sich im Laufe der Jahrhunderte ihren Weg durch das Mauerwerk gebahnt hatten. Der Aufstieg zu den Türmen war manchmal eine richtige Kletterpartie auf schmalen Stufen.

Nach 8 Stunden hatten wir sechs Tempel gesehen und waren echt fertig. Man kann Tage in Angkor Wat verbringen, ohne wirklich alles gesehen zu haben. Wir werden uns aber morgen auf den Weg in die Hauptstadt Phnom Penh machen, da wir nicht mehr allzuviel Zeit haben, bis nach Vietnam zu kommen.