Observatorium Mamalluca



 

Nordchile ist einer der wichtigsten Orte zur Stationierung von Weltraumteleskopen. In der nördlichen Hemispäre wird der Nachthimmel durch die vielen beleuchteten Städte viel zu hell angestrahlt. Deshalb erfolgen so gut wie alle wissenschaftlichen Beobachtungen von Chile aus. Nordchile ist einer der trockensten Orte der Erde, letztes Jahr gab es nur 20 bewölkte Nächte hier in La Serena, also ein idealer Ort, um in den Nachthimmel zu schauen.

dsc00965.JPGSaturn im Teleskop

Gestern Abend machte ich eine Tour zum Observatorium Mamalluca. War ein super Erlebnis, durch das Teleskop zu gucken. Der Mars ist im Moment recht weit von der Erde entfernt, deshalb war er nur als roter Punkt zu erkennen. Der Saturn war aber richtig deutlich mit seinen Ringen zu sehen. Wir hatten einen begeisterterten Astronomen als Führer, er erklärte uns stundenlang alles über Sternbilder, Doppelsterne, Galaxien und Schwarze Löcher. Echt krass, wenn man sich so vorstellt, dass es 100 Milliarden Galaxien mit jeweils 100 Milliarden Sonnensystemen gibt. Es muss haufenweise Leben da draußen geben!

Das Teleskop, durch das wir schauten, ist ein Touri-Teleskop, kein wirklich wissenschaftliches. Die Linse hat einen Durchmesser von 30 Zentimetern. Im Moment werkelt Amerika an einem Teleskop mit einer 100 Meter Linse, in 25 Jahren wird es fertig sein. Europa plant gerade eins mit einer 300 Meter Linse, das Teil wird 100 Meter lang sein und erst in 55 Jahren fertig. Allein die Linse kostet 2 Milliarden Euro. Da würde ich wohl gerne mal durchschauen. :)

Stationiert werden alle Teleskope in Chile. Vor einigen Jahren wurden alle Straßenlaternen durch auf oranges Licht umgestellt, um die Lichtverschmutzung gering zu halten. Ansonsten hätte der Umzug der Teleskope nach Namibia gedroht. Für die Zukunft ist sogar eine Strafsteuer für alle Häuser geplant, die zur Außenbeleuchtung weißes Licht benutzen.