Hier steht auch der Präsidentenpalast, in dem ich ’ne Führung mitgemacht hab. Die dafür zuständige Dame war aber furchtbar langweilig. Sie trug streng nach hinten gebundenes Harr, hatte nicht einen Hauch von Humor und mochte es überhaupt nicht, wenn man nicht mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache war. Ein Equaorianer wurde von ihr zurecht gewiesen, weil er lieber bisschen rumschaute, statt zuzuhören. Das fand ich extrem lustig und so lernten wir uns kennen.
Er hieß Ernesto, kam aus dem Süden von Equador und hat zwei Tage Urlaub in Quito gemacht. Nachdem wir die Führung überstanden hatten, schauten wir zusammen noch bisschen durch die Altstadt und fuhren schließlich auf den Hügel El Panecillo, auf dem ’ne riesige Engelsstatue steht. Im Gegensatz zu den vielen Jesussen auf südamerikanischen Hügeln fand ich die mal richtig schön. Sie steht nicht starr und bedrohlich da, sondern sieht aus wie mitten in der Bewegung.
Ernesto hat sich danach auf den Weg zum Bus nach Hause gemacht und für mich war der Tag auch vorbei. Heute Abend werd ich noch bisschen feiern gehn und morgen früh Richtung Dschungel in den Nordosten Ecuadors aufbrechen.