Fischerdorf La Boquila



 

In der Nähe von Cartagena gibt’s ein Fischerdorf namens La Boquila. Fischerdorf hört sich irgendwie romantisch und verschlafen an, das schau ich mir mal an, dachte ich mir. Doch dort angekommen musste ich feststellen, dass es am Wochenende zu einem Touri-Strandort für Leute aus Cartagena mutiert. Am Strand entlang reiht sich ein Open-Air-Restaurant ans andere, kilometerweit. Und vor jedem steht mindestens ein Typ, der einen reinzerren will. Dazu kommen Obstverkäufer, Masseusen und was weiß ich alles, der reinste Spießrutenlauf, alle drei Meter wird man von irgendwem angelabert.

Open Air Küche

Ich beschloss, einfach ’nen Fisch zu essen und schleunigst nach Cartagena zurück zu fahren. Der Fisch war dann ausgesprochen dick und lecker und hat mich für einiges entschädigt. Man bekommt verschiedene Exemplare frisch am Tisch vorgeführt und kann sich einen aussuchen, der dann frittiert wird. Doch selbst am Tisch war ich nicht vor den Nervern sicher, einmal wollte mir ’ne Frau ’ne Massage verkaufen und knetete meine linke Schulter durch, von der rechten Seite wurde ich gleichzeitig von ’nem Typen bedrängt, ’ne Kokosnuss zu kaufen. Schließlich gab ich auf und meinte, ich kaufe die dämliche Nuss, wenn sich dann beide verpissen würden. Das hat geklappt, danach hatte ich mehr oder weniger Ruhe.