Samstagabend in Arequipa



 

Hab mich gestern Abend mit Johnny auf den Weg gemacht, das Nachtleben in Arequipa bisschen zu erkunden. Wir wohnen hier direkt im Partyviertel, also lag alles direkt vor der Nase. Wir sind als erstes in einer Kneipe gelandet, die nach ’ner guten Portion Spaß aussah. Der hippeste Drink dort waren bunte Schnapsmischungen, die in Eimern in allen erdenklichen Größen serviert wurden. Haben ein paar Jungs kennen gelernt, die zusammen einen 5 Liter Eimer mit Tequila, Rum, Whisky, Wodka, Sekt, Wasser und Zucker leerten. Wir haben’s erstmal mit Bierchen gehalten und ’ne Weile mit den Jungs gequatscht. Es waren Studenten aus Peru, nach ’ner Weile sind wir zusammen weiter gezogen.

Haben uns aus ’nem Shop ein Fläschchen Pisco geholt, mit Sprite gemixt und auf der Straße verdrückt. Die ganze Straße war plötzlich voll mit Feier- oder zumindest Trinkvolk. Ein paar Bullen mit Schlagstöcken streunten herum und meckerten hin und wieder, dass Trinken auf der Straße verboten ist, zogen dann aber wieder ab.

Plötzlich gab’s Krach und Tumult von allen Seiten. Bullen mit Schlagstöcken kamen angeflitzt, Fäuste und Flaschen flogen durch die Luft. Es brach ein kleiner Riot aus, einfach so am Samstagabend, keiner wusste so richtig wieso. Ich flitzte lieber bisschen, denn als Gringo hätte garantiert ’ne Faust in meinem Gesicht versenkt. Aus einiger Entfernung beobachteten wir das Spektakel, war bisschen wie Walpurgisnacht in Berlin. :) Nach ’ner Runde Bullenknüppelei war alles wieder ruhig und wir zogen in die Disco weiter.

Hatten ordentlich Partyspaß, ich lernte ’ne peruanische Chica namens Claudia kennen. War ’ne richtig süße und haben schön zusammen Reggaeton getanzt. Gegen 4 Uhr musste sie los, hat mir aber ihre Nummer dagelassen. Johnny und ich hatten noch ’ne nette Partynacht, sind in irgendeiner Kneipe gelandet und irgendwann um 8 Uhr morgens im Bett.

Bisschen schräg an der Nacht war, dass wir als Gringos in allen Läden besser behandelt wurden als die Peruaner. Im Spätshop zum Beispiel wird nachts nur durch abgeschlossene Gitter verkauft, für uns haben sie aber aufgeschlossen und uns reingelassen. Wir konnten kostenlos in den Club, die Peruaner sollten Eintritt bezahlen. Um die Welt zu verbessern hab ich hier leider keine Zeit, deshalb hab ich hier und da mit ein paar Soles (peruanische Währung) ausgeholfen und alle hatten Spaß. Muss für die Peruaner aber deprimierend sein, in ihrem eigenen Land schlechter als die Gringos behandelt zu werden.