Also sind Paul und ich heute mit Taschen voller Geld vor’m Gefängnis aufgelaufen und haben den Wärter um Einlass gebeten. Er meinte aber trocken, dass keine Touristen rein dürften, nur Besucher von Gefängnisinsassen. Wir boten ihm an, dass wir bezahlen könnten, aber er ließ sich nicht im geringsten beeindrucken. Schließlich zogen wir unverrichteter Dinge von dannen.
Inzwischen wissen wir, wie der Laden wirklich funktioniert. Man besticht nicht die Wärter, sondern einen Insassen. Dafür lässt der einen als sein „Besucher“ ins Gefängnis und zeigt einem auf ’nem Rundgang, wie der Laden so läuft. Es zirkulieren einige Telefonnummern von Insassen, die man anrufen kann und den Deal mit ihnen klar machen. Wir haben leider keine Zeit mehr dafür, weil wir morgen Mittag nach Cochabamba weiter ziehen.
Da werden sich die Einheimischen wohl auch wundern warum die Gringos so scharf darauf sind ins Gefängnis zu kommen. Zum Glück hat euch der Wärter nicht gleich da behalten!
Hehe, wäre auf jeden Fall mal ein Erlebnis gewesen. Ein Engländer, der mal dort einsaß, hat ein Buch über das Gefängnis geschrieben. Ich glaub er ist schuld, dass es so berühmt ist.