Heute stand erstmal ein zweistündiges Training am Übungsgletscher auf dem Programm. Weil wir komplett null Bergsteigerfahrung haben, ist das ’ne ganz gute Idee. Bepackt mit Thermoanzug, Plastikstiefeln, Steigeisen und Eisaxt machten wir uns auf den Weg zum 150 Höhenmeter weiter oben gelegenen Gletscher. Dort angekommen war ich schon ordentlich außer Puste. Das kann ja heiter werden, wenn’s erst richtig hoch geht.
Am Gletscher angekommen lernten wir verschiedene Techniken, mit den Steigeisen zu laufen, auf ebenem Eis, leichten Steigungen und steilen Hängen. Die Königsdisziplin war schließlich das Klettern an einer 15 Meter hohen, 90 Grad steilen Eiswand. Dort musste man sich mit Steigeisen und zwei Eisäxten im Eis festkrallen und Schritt für Schritt nach oben hangeln. Bin nur zwei Meter hoch gekommen, dann hat mich die Kraft verlassen. Paul ist bewundernswerterweise die komplette Wand hochgekraxelt. Zum Glück war das nur Übung, so ’ne Wand wird uns bei unserem Aufstieg nicht begegenen.
Am Gletscher waren verschiedene Gruppen mit ihren Führern zu Gange. Zwei Kandidaten haben direkt Bekanntschaft mit der Höhenkrankheit gemacht, einer lag beduselt mit Kopfschmerzen am Gletscherrand und konnte nicht mitmachen, der andere hat sich nach kurzer Zeit die Seele aus dem Leib gekotzt. Mit ging’s eigentlich recht gut, bis auf dass ich recht schnell außer Puste war.
Nach zwei Stunden ging’s zurück zum Base-Camp, unser Führer hat uns Spaghetti Bolognese gekocht. Gleich werden wir ratzen, um morgen fit für die erste Etappe zu sein.