Zum Mittagessen hab ich mir Italien gegen Rumänien angeguckt. Die Südamerikaner sind so fußballverrückt, dass sie sich für alle Spiele auf der Welt interessieren, so ist’s kein Problem, sich in der Kneipe bisschen EM zu geben.
Danach hab ich die Flusspromenade abgeklappert, die mit offensichtlich ’ner ganzen Menge Geld vor einigen Jahren schick gemacht wurde. Aber bald hab ich gemerkt, dass ich im Moment richtig großstadtsatt bin, deshalb werd ich mich morgen hier verdrücken und ans Meer fahren. Ich bin ziemlich gespannt auf die Natur in Äquatornähe, ’nen kleinen Vorgeschmack hab ich bekommen, als ein tellergroßer blauer Schmetterling einfach mal so an mir vorbei flatterte.
Ganz süß war der Hügel Santa Ana, auf dem ein kleiner Leuchtturm steht. Auf dem Weg dorthin kommt man durchs Viertel „Las Peñas“, was aus kleinen bunten Häuschen und vielen Galerien besteht. Vom Hügel oben hat man ’nen super Überblick über die Stadt.
Heute Abend werd ich mal schauen, was das Nachtleben in Guayaquil so zu bieten hat und mich dann morgen Mittag aus dem Staub machen.
lieber felix,
jetzt ists hier nachts um 3 und ich habe alles nachgelesen. mir schwirrt der kopf von den vielen eindrücken. morgen schau ich die fotos in ruhe an. wie mags dir gehen? lang nix gehört. als du am samstag richtung Äquator gefahren bist, saß ich im musikschulkonzert neben deiner klavierlehrerin frau orfert. sie läßt dich schön grüßen. meld dich mal wieder.
wieviele stunden zeitunterschied sind es eigentlich jetzt?
gute nacht
deine mutti