Hampi – Gefangen auf dem Touri-Trail

Vom Strand in Gokarna begab ich mich auf eine 9stündige Bus-Zug-Rikscha-Fahrt zu den Tempelruinen von Hampi. Nach einem Tag wurde mir klar, dass ich weg von dort musste, und zwar weit weg.

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Vor 3 Tagen bin ich von Gokarna aus nach Hampi weiter gezogen. Dort liegen unzählige, alte Tempelruinen, spektakulär in einer surrealen Felslandschaft gelegen. Mit mir fuhren Vincenso und Colin, ein italienisch-französisches Päärchen, das ich in Gokarna kennen gelernt hatte. Wir steuerten zusammen ein günstiges Guesthouse an, das leider kein Zimmer mehr für mich hatte. Ich war aber zunächst froh, ein bisschen Gesellschaft gefunden zu haben und nahm einfach das Open-Air Schaukelbett, das man mir für 100 Rupien (1,30 Euro) anbot.

Traveller Overflow in Hampi

Nach einem Tag stellte ich fest, das unzählige Leute, die ich am Strand von Gokarna gesehen hatte, nun in Hampi herumstreunten. Nicht nur das, mir liefen sogar zwei Leute über den Weg, die ich in Nepal getroffen hatte. Mir fiel auf einmal auf, das ich seit meiner Ankunft in Indien ununterbrochen von mehr Touris als Indern umgeben war. Ich befinde mich auf dem ausgetretensten Pfad, den man sich vorstellen kann. Schlimmer noch: die Südroute nach Mysore und den Staat Kerala, die ich eigentlich im Anschluss geplant hatte, war das nächste Ziel der meisten Traveller, denen ich begegnete.

Es war mal wieder so weit: Ich konnte keinen Traveller-Talk mehr hören, immer wieder die gleichen Gespräche im Dauerloop mit lediglich ausgetauschten Länder- und Städtenamen. „Is it your first time in …? How long are you in … for, where will you go next, why did you choose … as a country to travel, how was it in …“ „Oh, beautiful, but … is really relaxed, too, you should definately go to „…“. Ich bekam zu viel, zog die Notbremse und beschloss, die Richtung zu ändern und nach als näxhstes ins wenig besuchte Zentralindien in den Bundesstaat Andhra Pradesh zu fahren.

Das echte Indien liegt nicht in Hampi

Der Landschaft in Hampi konnte ich dann aber doch noch einiges abgewinnen, sobald ich mich allein auf Erkundungstour in die felsige Landschaft begab. Für einen Tag mietete ich einen Motorroller für 150 Rupien (2 Euro) und cruiste durch die umliegenden Dörfer. Dort war ich oft der einzige Tourist und wurde neugierig von allein Seiten begrüßt. Das echte Indien, das mir bisher verborgen blieb, war das, wonach ich eigentlich suchte.

In 2 Stunden geht’s per Nachtbus nach Hyderabad, eine Großstadt mit 7 Millionen Einwohnern, in der sich der ausgetretene Touri-Pfad hoffentlich verlieren wird.