Beim Besuch der antiken Tempel von Khajuraho sollte man mal etwas genauer hinschauen, um nicht weniger als einen antiken Porno zu entdecken.
Nachdem ich am Nachmittag dort ankam, habe ich mir ein Fahrrad für 100 Rupien (1,50 Euro) gemietet und mir erstmal die etwas abseits gelegeneren Tempel angeschaut, statt die Hauptattraktion, die bestens erhaltenen Westtempel. Obwohl sie verfallener und etwas verstreut gelegen sind, war ich davon recht angetan. Besonders die Südtempel liegen in wunderschöner Landschaft zwischen Dörfern, saftgrünen Feldern und Bergketten.
Magisches Khajuraho bei Sonnenaufgang
Die Westtempel hob ich mir für den Sonnenaufgang am nächsten Morgen auf. Dort war ich um 6:30 Uhr der erste Besucher. Das frühe Aufstehen hat sich definitiv gelohnt, denn im roten Morgenlicht entfalten die antiken Gemäuer eine ganz besondere Atmosphäre.
Antiker Porno aus Stein
Die ältesten Tempel von Khajuraho sind 1000 Jahre alt. Wenn man sich die aus Stein geschlagenen Figuren darauf mal genauer anschaut, drängt sich der Eindruck auf, dass es damals ganz schön rund gegangen sein muss. Erotische Szenen und nackte Körper tauchen immer wieder auf, so explizit dargestellt, dass es fast schon ein antiker Porno ist.
Kurz vor meiner Rückfahrt heute Mittag streunte ich noch ein wenig im Dorf Khajuraho herum. Dabei traf ich auf eine ältere Frau, die mich spontan in ihr Haus auf einen Tee einlud. Nach dem Tee bekam ich noch Essen, dann brachte mich ihr Sohn mit seinem Motorrad sogar noch zum Bahnhof. Supernett, magic moment.
Zuhausegefühle
Als ich nach einer nochmal nervigen Zugfahrt 8 Stunden später endlich wieder bei meiner Gastfamilie in Gunj ankam, fühlte ich mich ein wenig, als würde ich nach Hause zurück kommen. Nach monatelangem Umherreisen tut es richtig gut, mal für 2 Wochen so ein klitzekleines Zuhause zu haben.