„Esfahan nesf-e jahan“ (Esfahan ist die halbe Welt), sagt man in dieser Stadt selbstbewusst. Wir wollten schauen, ob das wirklich so ist und machten uns auf den Weg zum größten Touristenmagneten im Iran.
Überbordende Gastfreundschaft in Esfahan
Wir kamen abends in Esfahan an und wieder schlug uns die überbordende Gastfreundschaft der Iraner aus allen Ecken entgegen. Am Busbahnhof fragten wir jemanden nach dem richtigen Stadtbus in Zentrum, er führte uns persönlich zur Bushaltestelle und wich uns nicht von der Seite, bis wir im richtigen Bus saßen und der Busfahrer verstanden hatte, wo er uns rausschmeißen sollte. Und so ging es weiter, sobald wir etwas verloren drein schauten, sprang schon jemand auf uns zu um uns weiter zu helfen.
Ein vielleicht 10-jähriges Mädchen sprach uns an und fragte uns wo wir her kämen, ob wir Moslems wären und ob wir Eiscreme mögen würden. Schließlich wurden wir vom Besitzer eines Küchengeschäfts auf einen Tee eingeladen. Er und sein Freund waren neugierig auf Deutschland, was man dort verdienen würde, wieviel ein Auto kostet und zu guter Letzt, was man für ein Kilo Eier bezahlen müsste.
Paläste und Moscheen
Heute schauten wir uns die berühmten Sehenswürdigkeiten von Esfahan an. Das Stadtzentrum ist vollgestopft mit alten Palästen und Moscheen und weil der Iran weit entfernt von jeglichem Massentourismus ist, liegt über allem eine angenehm ruhige Stimmung. Beeindruckend fand ich den Imam-Platz, einen der größten Plätze der Welt, 9 Hektor groß und von doppelstöckigen Arkaden umgeben. Noch beeindruckender waren allerdings immer wieder die Menschen, die uns ein freundliches „Hello!“, „Where are you from?“ oder „Welcome to Iran!“ zuriefen. Mit freundlich meine ich wirklich freundlich, ohne jede Aufdringlichkeit oder irgendein Geschäftsinteresse. Es scheint schwer zu sein, sich in diesem Land mal einsam zu fühlen.
Den Sonnenuntergang schauten wir uns von der 33-Bogen-Brücke aus an, die den Fluss Zayandeh Rud überquert. Den Fluss bekamen wir nicht zu Gesicht, da er im Moment völlig ausgetrocknet ist, allerdings war es faszinierend, mal in einem komplett trockenen Flussbett auf von Rissen durchzogener Erde zu laufen.