Tiefblaues Wasser genießen, dann am Meer campen. Das war mein Plan hier, das gab es wohl auch – früher einmal. Inzwischen nur noch im teuren Bungalow, so stapfte ich in brütender Hitze weiter um mir das nächste Nachtlager zu suchen.
Kurz nachdem es hell wurde stand ich auf, frühstückte auf meinem Waldplätzchen und kochte mir auf meinem Ölkocher ein Käffchen. Nach wie vor war kein Mensch zu sehen oder zu hören, aber die Tiere gaben wenigstens wieder ein paar Laute von sich. Nachdem ich mein Nachtlager abgebaut und alles im Rucksack verstaut hatte, lief ich weiter Richtung Ölüdeniz, wo eine wunderschöne Lagune, aber auch Horden an englischen Pauschaltouristen liegen sollen.
Mein Weg führte mich von einem Berg hinab auf die Lagune zu, was ein paar herrliche Aussichtspunkte ergab. Ich hatte fast mein gesamtes letztes Wasser für den Kaffee verbraucht, so dass ich nun durstig in der immer kräftiger brennenden Sonne Richtung Meer stapfte. Als ich endlich in Ölüdeniz ankam und der erste Laden auftauchte, stürzte ich 1,5 Liter eiskaltes Wasser innerhalb von Minuten in mich hinein.
Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, mir einen Campingplatz in Meeresnähe zu suchen, doch die, die es dort laut Reiseführer dort einmal gegeben hatte, sind inzwischen dazu übergegangen, nur noch Bungalows oder Wohnmobilstellplätze zu vermieten. Nur ein einziger Campingplatz sollte zwei Kilometer weiter den Berg hinauf liegen.
Ich beschloss, erstmal ins Meer zu springen und mir die Lagune anzuschauen. Nach meiner einsamen Nacht im Wald war das erstmal ein ziemlicher Kulturschock, an der Lagune quetschten sich Massen an englischen und russischen Touristen eng an eng auf den schmalen Strandstreifen. Am offenen Meer ging es nicht ganz so sardinenartig zu, trotz Massentourismus gefiel es mir dort recht gut, das Wasser war tiefblau und die Bergkulisse am Ufer spektakulär.
Gegen Abend packte ich meine Sachen und machte mich auf den Weg zum angeblich zwei Kilometer in den Bergen entfernten Campingplatz. Inzwischen habe ich einen ziemlichen Ehrgeiz entwickelt, bis zu meiner Rückkehr nach Fetiye nur noch zu Fuß zu gehen, so dass ich darauf verzichtete, den Bus zu nehmen. Aus den zwei Kilomtern wurden schließlich vier, dann kam ich japsend und triefend auf dem Campingplatz ¨Doga Kamp¨ an.
Er wurde erst vor zwei Monaten eröffnet und mit viel Liebe in den Wald integriert. Es gibt Holzhütten, Hängematten, Baumhäuser… nur leider kaum Gäste. Ich hatte mich eigentlich auf etwas soziale Traveller-Integration gefreut, stattdessen scheinen nur eine Handvoll türkische Päärchen hier zu nächtigen. Ich bin aber auch so richtig, richtig geplättet vom Marsch hierher und werde wohl gleich in einen ewigen Tiefschlaf fallen.
So nu bin ich mal dazu gekommen die letzten Tage deiner Reise zu verfolgen, wortgewandt wie eh und je :)
PS: hoffe mein Iranvisum dauert nicht zu lang….hab nu mal für 40 Euro mehr auf „urgent“ umgesattelt. Und Teheran als Ankunft angegeben….
Coooool, dann is ja alles in die Wege geleitet mit dem Iran und wir sind bald wieder zusammen unterwegs. Mit Ukrain-Airlines und Aeroflot gibts gerade richtig günstige Flüge, hab ich gesehn…