
Komplett im Hotel wollte ich den Tag dann aber doch nicht verbringen, also brach ich nachmittags zu einer kleinen Wanderung zu einem weiteren Canyon auf, der parallel zu dem liegt, den ich gestern durchlaufen habe. Diesmal lief ich aber am oberen Rand entlang und konnte deshalb ein paar spektakuläre Aussichten genießen, auch wenn mir beim Blick in den Abgrund manchmal ziemlich anders wurde.


Kein Mensch weit und breit
Ich mag Hasnkeyf auf jeden Fall, einerseits den Ort selbst mit seiner Festung, fast noch mehr allerdings die Landschaft ringsherum. In und über den Canyons war heute weit und breit kein Mensch zu sehen, es war eine interessante Erfahrung, völlig allein in dieser gewaltigen Kulisse zu sein. Ich kletterte ein wenig die Felsen hinauf und versuchte, eine Abkürzung für den Rückweg zu finden, musste aber aufgeben, als die Sonne sich immer weiter auf den Horizont zubewegte und die Dämmerung einsetzte.

Die Höhlendichte rings um Hasankeyf ist fast noch höher als in Kappadokien, nur sind hier nicht so viele Touristen unterwegs. Kurz bevor ich Hasankeyf wieder erreichte, entdeckte ich eine Höhle, die zu einer kleinen Wohnung ausgebaut war, es waren sogar richtige Fenster eingebaut. Das dort lebende Ehepaar schien gerade das Abendessen vorzubereiten. Es ist schon etwas seltsam zu wissen, dass man sich all das, was ich hier gesehen habe, demnächst nur noch durch eine Taucherbrille tief unter Wasser anschauen kann.